Gespräche zwischen Stadt und Trägerverein Mirke: „Wird an dieser Frage sicher nicht scheitern“

Wuppertal · Um ein Thema, das noch aus den letzten Wochen der Amtszeit von Ex-Oberbürgermeister Andreas Mucke stammt, gibt es aktuell viel Diskussionsstoff: Es geht um die Zukunft der Pläne für das Freibad Mirke und ihre Finanzierung.

 Die Hoffnung auf eine erfreuliche Zukunft macht dieses Archivbild aus dem Freibad Mirke anschaulich. 

Die Hoffnung auf eine erfreuliche Zukunft macht dieses Archivbild aus dem Freibad Mirke anschaulich. 

Foto: Pro Mirke

Stolze drei Millionen Euro hatte seinerzeit der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh an Bundesfördergeld für die Umgestaltung des traditionsreichen Areals in einen „Bürgerpark Naturfreibad Mirke“ besorgt. Zu einem solchen Förderablauf gehört allerdings, dass – wie in diesem Fall auch – zehn Prozent an Eigenmitteln bereitgestellt werden müssen. Üblicherweise vom Träger des jeweiligen Projektes, der hier der Verein „Pro Mirke“ ist. Der Verein allerdings kann dieses Geld nicht aufbringen – und sieht nun die Stadt Wuppertal in der Pflicht.

Vor wenigen Tagen haben insgesamt 15 Vereine und Initiativen aus dem Umfeld der Elberfelder Nordstadt, vom Ostersbaum sowie aus dem Uellendahl – in diesem Einzugsgebiet sieht sich das Freibad Mirke positioniert – einen gemeinsamen Appell veröffentlicht: In dem Text geht es darum, dass die Mirke in ihrer neuen Form nach Auffassung der Unterzeichner „ein gemeinwohlbasiertes Kooperationsprojekt von ‚Pro Mirke’ und der Stadt Wuppertal sein sollte.“ Das Bad, das „als Ort für Freizeit, Kultur, Kinder- und Jugendarbeit, Sport und Gemeinschaft eine große Bedeutung“ habe, sei „für die Verbesserung der Lebens- und Bildungsqualität in den Quartieren von elementarer Bedeutung“.

Auch Helge Lindh sieht das so: Der Bundestagsabgeordnete hat den Verfassern des Mirke-Appells geschrieben: „Ich habe mich mit Nachdruck, aller Entschiedenheit und persönlich dafür eingesetzt, dass der Bundestag die absolute Maximalfördersumme von drei Millionen Euro für das Freibad Mirke bereitstellt. Es muss nun eine Lösung im Sinne des Freibads und der Zivilgesellschaft gefunden werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies gelingt.“

Optimistisch, was die fehlenden 300.000 Euro an Eigenmitteln des Vereins „Pro Mirke“ angeht, ist auch Stadtkämmerer Johannes Slawig. Im Gespräch mit der Rundschau machte er deutlich, dass „das Projekt an dieser Frage sicher nicht scheitern wird. Da werden wir bestimmt eine Lösung finden“.

Slawig liegt allerdings ein weiterer Knackpunkt im Magen: Der Bund als Fördermittelgeber erwartet eine zehnjährige Haftungsgarantie für den Betrieb des Freibades. Diese zehn Jahre sind bereits – darauf weist Helge Lindh hin – ein deutlich reduzierter Zeitraum im Vergleich zu ähnlichen Fördermaßnahmen.

Für die Stadt ist klar, dass sie eine solche Garantie wohl kaum übernehmen kann: Das würde nämlich bedeuten, dass die Stadt, falls das Freibad nicht läuft, einzuspringen gezwungen wäre – beziehungsweise dass im schlimmsten Fall Fördergeld wieder zurückgezahlt werden müsste. Freitag fand das erste Gespräch zwischen Stadt und Verein statt, um zu schauen, wie die Schwierigkeiten geklärt werden können. Kämmerer Slawig: „Es wird danach sicher noch einige weitere Gespräche geben.“

Helge Lindh blickt nach vorn und betont die Bedeutung einer Lösung der Mirke-Frage(n): „Hier ist es möglich, ein Freibad nicht nur für Erholung und Freizeit, sondern auch als Kulturveranstaltungsstätte massiv umzugestalten und für die ganze Stadt zugänglich zu machen. Das Betriebskonzept des Vereins ist solide und hat den Haushaltsausschuss des Bundestages überzeugt. Ich werde diesen Prozess mit aller Kraft unterstützen.“

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