Jubiläum in Oberbarmen „Café Berlin“: Seit 20 Jahren eine wichtige Anlaufstelle

Wuppertal · Das „Café Berlin – Kontakt- und Beratungsstelle“ in der Schwarzbach besteht seit 20 Jahren. Das hat der Träger, das Wichernhaus Wuppertal, nun gefeiert – zusammen mit den Café-Beschäftigten und Gästen, darunter Sozialdezernent Stefan Kühn. Die Stadt Wuppertal unterstützt das Café durch einen Zuschuss.

 Das Team vom „Café Berlin“ mit Sozialdezernent Stefan Kühn in der Mitte.

Das Team vom „Café Berlin“ mit Sozialdezernent Stefan Kühn in der Mitte.

Foto: Wichernhaus Wuppertal

Im Lokal werden preiswerte Speisen und Getränke angeboten und im Büro Beratungen bei sozialen Problemen durchgeführt. Ein erfolgreiches Konzept: „Café Berlin“ hat sich über die Jahre zu einer festen sozialen Anlaufstelle entwickelt – nicht nur für den Stadtteil, sondern für ganz Wuppertal. „Das ist ein Zeichen für die Qualität der Einrichtung“, freut sich Sozialdezernent Stefan Kühn, „das Wichernhaus als Träger und alle Beschäftigten haben mit ihrer Arbeit Vertrauen geschaffen – das spricht sich herum.“

Die Stadt Wuppertal, das Wichernhaus Wuppertal und die Gefährdetenhilfe haben das „Café Berlin“ als Kontakt- und Beratungsstelle 2004 gegründet – inzwischen ist das Wichernhaus alleiniger Träger. Stadt und Vereine waren sich einig darüber, dass es in Oberbarmen einen Anlaufpunkt brauchte – damals vor allem für die Wohnungslosen, die sich auf dem Berliner Platz aufhielten. Von Anfang an war das Ziel, eine Begegnungsstätte mit Beratungsangebot zu schaffen. Bis heute bietet das Café Wohnungslosen tagsüber einen Aufenthalt und die Möglichkeit, sanitäre Anlagen wie Waschmaschinen, Trockner und Duschen zu nutzen.

Im Büro von „Café Berlin“ führt Einrichtungsleiterin Julia Ennig Beratungen durch. „Oft geht es um Anträge für Wohn- und Kindergeld“, beschreibt die Sozialpädagogin ihre Arbeit. „Inzwischen aber behandelt jeder dritte Fall Themen des Ausländerrechts.“ 92 Prozent der Beratungssuchenden sind Menschen mit migrantischem Bezug. Besonders viele Frauen aus dem arabischen Raum kommen zur Beratung ins Café.

„Das Beratungsaufkommen ist extrem gestiegen“, erklärt Regine Widmayer-Wagner (Geschäftsführerin des Wichernhauses Wuppertal). Waren es 2022 im Durchschnitt 186 Beratungen pro Monat, ist diese Zahl heute auf 267 angestiegen.

Für den Kundenservice im Café und täglich wechselnden Mittagstisch sorgen sechs Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten (AGH). Als Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld werden sie durch das Jobcenter Wuppertal vermittelt. „Diese Menschen leisten sehr gute Arbeit für das Café“, unterstreicht Petra Söder (Einrichtungsleiterin Straffälligenhilfe beim Wichernhaus Wuppertal) „Wie kümmern sich engagiert um die Gäste und den gesamten Service.“

Ein weiteres Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner im Viertel: Jeden Dienstag baut die Wuppertaler Tafel im Hof des Cafés ihre Tische auf. Neu im „Café Berlin“ ist der Kleiderständer mit gut erhaltener, gebrauchter Kleidung – ein kostenloses Angebot für Erwachsene und Kinder.

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