Die knapp zweiwöchige Pause hatte in der 2. Liga nur der BHC. Denn eigentlich wäre das Match gegen HBW Balingen-Weilstetten angesetzt gewesen. Das musste verlegt werden, weil sich die Gallier von der Alb überraschend für das Final Four des DHB-Pokals qualifiziert hatten und den dritten Platz mit ins Schwabenland brachten.
Nun sind es der BHC und Balingen, die eine Englische Woche vor sich haben. Am Mittwoch (19 Uhr) treffen der Erste und Vierte in der Wuppertaler Uni-Halle aufeinander. Am Wochenende davor und danach sind ebenfalls beide gefordert. „Wir müssen das wieder clever machen“, sagt Arnor Gunnarsson und meint die Belastungssteuerung, die dem Trainerduo derzeit sehr gut gelingt. „Man kann sagen, dass wir vor einer schwierigen Woche stehen.“
BHC gewinnt gegen Hamm
Denn natürlich möchte nicht nur Gunnarsson weiter mit seinem Team triumphieren. In Hamm haben die Löwen die Chance, zum zehnten Mal in Folge zu gewinnen und eine perfekte Rückrunde (aktuell 18:0 Punkte) fortzusetzen. „Darauf und nur darauf liegt jetzt unser Fokus. Hamm braucht noch jeden Punkt, aber es ist eine sehr gute Mannschaft mit einer sehr guten Abwehr“, betont der BHC-Trainer. Der ASV ist mit 24:30 Zählern Tabellen-14. der 2. Liga, hat aber nur einen Puffer von zwei Punkten auf den ersten Abstiegsplatz, den der TuS N-Lübbecke innehält.
„Das Verletzungspech bei Hamm war allerdings riesig“, weiß Gunnarsson. „Sie haben ja auch noch ein paar Spieler nachgeholt.“ Linksaußen Florian Drosten, Rückraumspieler Anton Preußner sowie Torhüter Viktor Tofthoj Warrer kamen erst im Februar hinzu, um beim Klassenerhalt zu helfen. Das Team befindet sich auf einem soliden Weg mit zuletzt zwei Unentschieden sowie einem Sieg über die HSG Nordhorn-Lingen, allerdings auch einer Niederlage bei Kellerkonkurrent VfL Lübeck-Schwartau.
Gunnarssons Marschroute ist daher nicht überraschend: „Wir müssen von Anfang an da sein. Das ist uns zuletzt immer gelungen, und genau so wollen wir es weitermachen.“ Dass der Aufstieg mit jedem Sieg näher rückt, weiß der BHC-Coach. „Aber wir bleiben dabei und denken von Spiel zu Spiel.“
Sollte die Mannschaft noch vier ihrer letzten acht Saisonspiele gewinnen, ist ihr der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga nicht zu nehmen. Sollten Balingen und Hüttenberg noch Punkte lassen, genügen sogar weniger eigene Erfolge. Der letzte große Kraftakt der Saison mit drei Partien binnen acht Tagen kann also richtungsweisend sein.
Die Chancen erhöhen sich, wenn die Löwen mit Ausnahme des Langzeitverletzten Robin Granlund erneut ihren vollen Kader aufbieten können. Damit das gelingt, wurden Djibril M’Bengue, Noah Beyer und Gerdas Babarskas in Absprache mit den Physioteam vorige Woche geschont. „Alle sind in dieser Woche nach und nach wieder ins Training eingestiegen. Bei Noah müssen wir schauen, wie es klappt“, sagt der Isländer. Der Linksaußen hat eine Schleimbeutelverletzung an der Achillessehne. Wie schmerzhaft das ist, weiß Gunnarsson aus eigener Erfahrung.