Fußball-Regionalliga: Freitag in Wiederbrück WSV: Mit 1.000-Meter-Läufen und dem Torjäger
Wuppertal · Zwei Spiele, drei Tore, und das in 149 Minuten – der Ende August vom Fußball-Drittligisten Energie Cottbus zum Regionalligisten Wuppertaler SV gewechselte Mittelstürmer Timo Bornemann hatte einen Einstand nach Maß. Am Freitag (13. September 2024) in der Auswärtspartie beim SC Wiedenbrück (19:30 Uhr) will der 23-Jährige möglichst nachlegen.
Beim 3:1 gegen Fortuna Köln, als er den WSV bereits nach drei Minuten mit 1:0 in Führung brachte, hatte Bornemann nach rund 70 Minuten signalisiert, ausgewechselt werden zu wollen. „Ich hatte ein kleines Problem mit der Hüfte und wollte vorsichtig sein“, blickt er zurück. Sehr im Sinne von Trainer René Klingbeil: „Das war genau das richtige Zeichen von Timo. Er ist ein absoluter Gewinn, menschlich und sportlich. Ein Topspieler, den wir da bekommen haben.“
In Wiedenbrück will Bornemann („Ich habe nicht lange gebraucht, um mich hier zu integrieren. Cottbus und der WSV sind beides familiäre Vereine“) länger auf dem Platz bleiben – wenn ihm sein Körper das signalisiert: „Vielleicht brauche ich dazu noch zwei, drei Partien.“
Eine erneute vorzeitige Auswechslung wäre allerdings kein Problem. „Für uns entspannt sich die Lage etwas. Wir haben aktuell 20 Feldspieler und zwei Torhüter im Training“, freut sich der Chefcoach. „Es herrscht nun ein richtiger Konkurrenzkampf in der Gruppe. Das kann einen pushen, denn dann bist du im Training hellwach, das tut uns sehr gut. Jeder kann sich zeigen, ob er 18 ist oder 34.“ Joep Munsters, Dildar Atmaca und Beyhan Ametov sind inzwischen voll im Mannschaftstraining. „Dadurch haben wir mehr Alternativen“, weiß Klingbeil.
Dagegen wird Muhammed Bejdic nach seinem Kreuzbandriss lange fehlen. „Das war schon ein absoluter Schock. Die Verletzung tut mir unheimlich leid für den Jungen. Er wollte unbedingt hierher und hat schon im Probetraining gezeigt, was er draufhat. Er wird stärker zurückkommen“, so der WSV-Trainer.
Die Spielpause kam aus seiner Sicht zu einer guten Zeit: „Wir konnten sie nutzen, um noch einmal körperlich draufzupacken. Wir wissen, dass wir marschieren können. Das ist für meine Mannschaft sehr, sehr wichtig. Wir haben in der vergangenen Woche viele 1.000-Meter-Läufe gemacht. Das Team ist in der Lage, viel mehr zu laufen als vorher.“ Die Defiztite galt es aufzuarbeiten, weil die Vorbereitung kurz war und die vielen Verletzungen Pausen erschwerten. Seit Montag lag der Schwerpunkt dann auf fußballerischen Aspekten.
Und der speziellen Vorbereitung auf Wiedenbrück: „Wir werden eine Mannschaft vorfinden, die uns nichts schenken wird. Dort ist der Platz sehr eng, die Zuschauer sind eng dran. Es muss nicht immer ein großes Stadion sein. Wir wissen, dass wir uns in Wiedenbrück richtig lang machen müssen. Es wird richtig schwer, aber wir freuen uns auf das Spiel und werden den Kampf annehmen. Du musst funktionieren, wenn das Licht angeht und der Schiedsrichter anpfeift.“
Dass nun die Jahreszeit anbricht, in der die Trainingsplätze gerade in Wuppertal nicht mehr optimal sind, beunruhigt Klingbeil nicht: „Im Erzgebirge lagen manchmal vier Meter Schnee. Insofern habe ich Erfahrung mit schlechter Witterung. Für 4. Liga gibt es hier in Wuppertal sehr gute Bedingungen. Das kann ich nicht meckern. Da habe schon anderes gesehen.“ Stattdessen blickt er nach vorn: „Wir haben vieles vor.“