#wupperglücklich Wuppertaler sind glücklicher als der Durchschnitt

Wuppertal · Sechs Monate ist es her, dass die App "Glücklich in Wuppertal" als gemeinsames Projekt des Wuppertal Instituts und der Happiness Research Organisation an den Start ging. Nun war es Zeit für eine Zwischenbilanz — und die fiel recht glücklich aus.

 Was macht uns glücklich in Wuppertal? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft die Glücks-App.

Was macht uns glücklich in Wuppertal? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft die Glücks-App.

Foto: Foto: Redaktion

"Die Wuppertaler sind durchaus glücklich", verkündeten gestern Abend Hans Haake und Kai Ludwigs, die beiden Projektverantwortlichen der Glücks-App-Erhebung, in der Aula des Wuppertal Instituts. Nachdem sich 1.816 Wuppertaler die Glücks-App auf ihr Smartphone geladen hatten, startete die erste Befragung im Mai und brachte insgesamt 1.208 einwandfrei ausgefüllte Fragebögen hervor. Die zweite Befragung erreichte die Wuppertaler im September über die App. Insgesamt 127 Teilnehmer füllten die Fragebögen beider Durchgänge aus. "Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben", betont Hans Haake, freut sich aber trotzdem über die rege Beteiligung und auch über die Unterstützung der Medien, der Wuppertaler Stadtwerke und der Sparkasse Wuppertal. "Welches Projekt bekommt bei einer Fragebogenerhebung schon so viel Rückenwind aus der Stadt?!" Die erste Auswertung der App-Befragung liefert nicht nur das Ergebnis, dass Wuppertaler durchaus glücklich sind — sie sind sogar glücklicher als der deutsche Durchschnitt. "Besonders die Wohnbedingungen in Bezug auf günstigen Wohnraum und die Wohnungsmarktkonkurrenz wurden besser bewertet als in Erhebungen in anderen deutschen Städten", berichtet Hans Haake.

Insgesamt lag die Beteiligung in Elberfeld und in Barmen etwas höher als in Stadtteilen wie Oberbarmen und Heckinghausen. Die Teilnehmer waren in allen Altersgruppen gut verteilt und auch die Beteiligung von Frauen und Männern recht ausgewogen. "Leider konnten wir nicht so viele Menschen mit Migrationshintergrund erreichen, obwohl die App auch auf Englisch verfügbar ist. Daran müssen wir arbeiten", ergänzte Kai Ludwigs.

Die Kriterien für das Glück der Wuppertaler sind recht simpel: Wuppertaler sind glücklicher, wenn sie verheiratet sind, einen Studienabschluss haben oder sich mit Wuppertal verbunden fühlen. Im Stadtteilvergleich schnitt Cronenberg am glücklichsten ab. "Dieses Ergebnis ist aber nicht repräsentativ", lenkt Hans Haak ein. "In Cronenberg haben 93 Menschen an der App-Befragung teilgenommen, in anderen Stadtteilen variiert die Zahl. Cronenberger sind also glücklicher im Durchschnitt, aber nicht im Vergleich."

Auch die Meinung über lokale Themen wie die Verlängerung der Nordbahntrasse, die Seilbahn oder das Factory Outlet wurden abgefragt. Deutlich positiv wurde die Nordbahntrasse bewertet, von 1.200 Befragten stimmten 96% für eine Verlängerung der Trasse. Die Meinungen über die Wuppertaler Seilbahn sind durchaus geteilter: 57% sind dafür, 30% dagegen. In Bezug auf das Thema Factory Outlet sind 41% dafür und 44% dagegen, 15% neutral. Trotz all des Glücks haben zudem 55% der Wuppertaler nicht das Gefühl, ihre Stadt direkt mitgestalten zu können.

Die Ergebnisse des ersten Befragungsdurchgangs sind ab sofort über die Website www.glücklich-in-wuppertal.de einsehbar. Unterschieden wird auf dem Ergebnis-Dashboard zwischen subjektivem Wohlbefinden und kommunalem Wohlbefinden. Die einzelnen Ergebnisse können dabei nach Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Stadtteil abgerufen werden.

"Das Pilot-Projekt der Glücks-App bewegt sich zwischen subjektivem Glück und Stadtentwicklungs-Forschung", resümiert Hans Haake und lud Oberbürgermeister Andreas Mucke sowie die Anwesenden dazu ein, genau über dieses Thema zu diskutieren. Wie kann man Cronenberg noch glücklicher machen? Welche Bedeutung haben Kunst und Kultur für das Glück der Wuppertaler? - die Fragen aus dem Publikum zeigen deutlich, dass die Suche nach Glück die Wuppertaler in ihren Bann gezogen hat. Die nächste Befragungsrunde startet im Dezember.

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