Musiker Alexi Paridis Bam – neues Image, Bam – neuer Song

Wuppertal · Alexi Paridis weiß schon jetzt: Aus Wuppertal möchte er niemals weg. Seine Musik allerdings entführt an traumhafte Strände in Griechenland und in die Illusion eines aufregenden Sommerflirts.

 Schauspielerin Sandra Ommer und Musiker Alexi Paridis vor der Kulisse der Barmenia-Gebäude in Elberfeld.

Schauspielerin Sandra Ommer und Musiker Alexi Paridis vor der Kulisse der Barmenia-Gebäude in Elberfeld.

Foto: Luca Liffers

Vor der Kulisse des Wuppertaler Barmenia-Gebäudes lehnt Alexi Paridis lässig an einem gelben Oldtimer-Audi. An seiner Seite Schauspielerin Sandra Ommer, ganz in weiß gekleidet, das lange, braune Haar über die Schulter drapiert und Alexi verliebte Blicke zuwerfend. Der allerdings ist auf die Kamera fokussiert, deutet mit den Armen Bewegungen an, die an Ganster-Rap erinnern, und singt: „Bam Bam, Bam Bam, in deiner Nähe schlägt mein Herz schneller.“ Ein Kontrast. Die Worte aus dem Mund des Deutsch-Griechen klingen nicht „gangster“, sondern „poppig“, er singt von Liebe auf den ersten Blick, von wunderschönen Augen.

Nach fast zwei Jahren, in denen man wenig von Alexi Paridis zu hören und zu sehen bekam, veröffentlichte der 22-Jährige am 17. Juli seine neue Single „Bam Bam“ (zu hören auf Spotify, Deezer usw.). Zuletzt im Fokus der Medien stand der junge Deutsch-Grieche mit der Teilnahme an der Fernsehshow „The Voice of Greece“ und der Organisation der von ihm gegründeten  Wuppertaler Castingshow „Hidden Talents Schools“. „The Voice of Greece“, erinnert sich Alexi, das war 2017. Bis in die Battles hatte er es geschafft, als Einziger aus 80 Künstlern war er in das Land eingeladen worden, das er seine zweite Heimat nennt. Am Ende schied er aus der Show aus, weil Jurorin Helena Paparizou der Meinung war: „Alexi braucht keine Casting- show, er kann schon gut singen.“

Die Reichweite und Bekanntheit durch „The Voice of Greece“ hat der Wuppertaler Musiker genutzt und mit der lokalen Castingshow „Hidden Talents Schools“ einen Ableger seiner 2016 produzierten Show „Hidden Talents“ nachgelegt: „Das Projekt war viel besser. Wir haben uns damit gegen Rassismus, Ausgrenzung und Mobbing stark gemacht, alles, was ich selbst schon erlebt habe“, erzählt der heute 22-Jährige beim Besuch in seinem „Home Tonstudio“ in Sonnborn.

Zu Castingshows gegangen ist Alexi, um Selbstbeswusstsein aufzubauen – und genau das wollte er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Show „Hidden Talents Schools“ vermitteln. „Talent ist zu vergleichen mit Persönlichkeit. So vielfältig wie Talent ist, kann auch Persönlichkeit sein. Und wenn dann die dicke Anne auf der Bühne steht und vom Publikum Standing-Ovation bekommt, dann macht es ,klick’ bei den Jugendlichen“, bringt es Alexi auf den Punkt. Schirmherr des projekts war damals Sozialdezernent Stefan Kühn. Warum er nicht an den Erfolg angeknüpft hat? „Bisher fehlte die Finanzierung. Aber es soll ein Wuppertaler Baby bleiben, jetzt plane ich für das nächste Jahr.“

Die vergangenen zwei Jahren hat er sich Zeit für sich genommen, den Schwerpunkt auf die Entwicklung seiner eigenen Musik und Persönlichkeit gelegt und dabei, wie er sagt, einen kompletten Imagewandel vollzogen. Auf Videos aus dem Jahr 2016 wirkt Alexi brav, höflich und modisch unauffällig gekleidet. Heute sitzt er mit zerrissenen Jeans und einem coolen Baseball-Shirt auf dem Sofa in seinem Studio. „Höflich bin ich aber immer noch“, schmunzelt er.

Alexi Paridis zeigt sich vielschichtig. Trotz Gangster-Image singt er nicht über Drogen, Gewalt und Prostitution. „Es wird so viel verharmlost, das unterstütze ich nicht“, erklärt er. Sein Studienfach Wirtschaftswissenschaften tauscht er demnächst gegen Jura, neben dem Studium arbeitet er im Unternehmen seines Papas (Kettelservice TUS Paridis) und ist zudem auch noch politisch engagiert – bei der CDU. „Die Aspekte, die sie vertreten, vor allem das Christliche, das passt zu meinen Ansichten“, erklärt er seine Präferenz.

Aber genug von seinem Leben, eigentlich soll es ja um die Musikkarriere des jungen Deutsch-Griechen gehen. Alexi weiß, wie wichtig es ist, im Musikbusiness etwas Eigenes und Neues zu finden. Sein Stil ist der Gesang, ein Mix aus Deutsch und Griechisch. „Es ist cool, in einen deutschen Song eine andere Sprache einzubauen, das zeigt, wie bunt Musik sein kann.“ In Deutschland gibt es eben nicht nur Deutsche, sondern auch Griechen und Menschen vieler anderer Nationalitäten.

Um im Business am Ball zu bleiben, wird der Wuppertaler in den nächsten Wochen regelmäßig neue Songs veröffentlichen – und für die Reichweite vielleicht auch noch an einer Castingshow teilnehmen. „Lokal kennt man mich ein bisschen, besonders durch ‚Hidden Talents Schools‘, aber überregional muss ich noch bekannter werden“, setzt sich Alexi ein Ziel.

Doch egal wie berühmt er durch seine Musik mal werden wird, der 22-Jährige weiß schon jetzt, wo er verwurzelt ist: „Ich möchte in Wuppertal bleiben. Ich gehe hier nicht weg.“

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