Projekt von Diakonie und Stadt Unbürokratische Hilfe für Menschen ohne Wohnung

Wuppertal · Schnelle Unterstützung, feste Ansprechpartner und niederschwellige Kommunikation – darauf baut das neue, von Diakonie und Stadt konzipierte Projekt „WOW“, das sich gezielt an wohnungs- und obdachlose Menschen richtet. Zwei Sozialarbeiterinnen und eine Immobilienfachfrau helfen ab sofort bei der Vermittlung von Wohnraum.

 Häuserzeile in der Varresbeck.

Häuserzeile in der Varresbeck.

Foto: Achim Otto

Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Das Thema Bekämpfung der Armut in Wuppertal ist für mich ein ganz wichtiges. Deshalb ist es mir ein Anliegen, genau solche lebensnahen Angebote wie „WOW“ zu unterstützen, die einen sofortigen, positiven Effekt auf das Leben der Menschen in unserer Stadt haben. Menschen, die von Obdach- oder Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, haben nun eine zusätzliche Anlaufstelle, die ihre Chancen auf dem Wohnungsmarkt signifikant erhöht.“

Das neue Angebot heißt mit vollem Namen „WOW – Wohnraumvermittlung und Begleitung für obdach- und wohnungslose Menschen“ und ist bei der Diakonie Wuppertal, Geschäftsbereich „Soziale Teilhabe“, verankert. „Wir helfen unbürokratisch bei der Wohnungssuche – und ebenfalls dabei, dass das Mietverhältnis bestehen bleibt“, erklärt Mirjam Michalski, Geschäftsführerin der „Sozialen Teilhabe“. Besondere Zielgruppe seien Frauen und junge Menschen unter 25 Jahren.

Während die im Projekt tätige Immobilienfachfrau nach passenden Wohnungsangeboten Ausschau hält und versucht, Vorurteile bei Vermietern abzubauen, stehen die Sozialarbeiterinnen den Betroffenen zur Seite. Sei es nun bei der Wohnungsbesichtigung, beim Ausfüllen von Anträgen oder beim Besuch in der Kleiderkammer, um für einen guten Eindruck beim Vermieter zu sorgen. Das neue „WOW“-Team arbeitet vom Diakoniezentrum an der Oberstraße 38 aus, wo es schon bestehende Angebote für wohn- oder obdachlose Menschen ergänzt. Es ist erreichbar unter der Telefonnummer 0202 / 97444401.

Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn freut sich, dass das Projekt schon im September an den Start gehen konnte: „Ohne Wohnung zu sein, ist die schlimmste Form von Armut. Und für Menschen mit geringem Einkommen, psychischen Auffälligkeiten, Suchterkrankungen oder eingeschränkten beruflichen Perspektiven wird es auf dem Wuppertaler Wohnungsmarkt immer enger.“ Die Nachfrage sei derzeit so hoch, dass Vermieter derzeit keine Veranlassung sehen, an diese Menschen zu vermieten. Und genau hier setze „WOW“ nun an.

Wuppertal gehört in NRW zu den 20 Städten, die am meisten von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Die Stadt geht davon aus, dass die Übernachtungen in den Übernachtungsstellen einen neuen Höchststand von mehr als 10.000 Übernachtungen aufweisen werden. Um dieser Entwicklung weiter entgegenzuwirken, haben die Sozialplanung des Sozialamtes, die städtische Fachstelle für Wohnungsnotfälle und die Diakonie Wuppertal nach neuen Wegen gesucht und gemeinsam „WOW“ ins Leben gerufen.

Finanziert wird das neue Angebot von der Landesinititative „Endlich ein Zuhause!“, die ihre Zuschüsse aufgrund der landesweit steigenden Wohnungslosenzahlen für die nächsten Jahre deutlich erhöht hat.

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