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Prozess vor dem Landgericht: Versuchter Mord an einem Baby

Prozess vor dem Landgericht : Versuchter Mord an einem Baby

Das Landgericht hat einen 21-jährigen Angeklagten wegen Totschlags und versuchten Mordes verurteilt. Der Mann soll für 13 Jahre ins Gefängnis. Er hatte gestanden, am 14. Mai vergangenen Jahres eine Freundin (28) in ihrer Wohnung an der Ronsdorfer Straße erwürgt zu haben.

Als versuchten Mord werteten die Richter, dass der Mann den drei Monate alten Säugling der Frau hilflos neben der Leiche der Mutter zurückgelassen habe. Er habe das Baby sich selbst überlassen, weil er nicht bestraft werden wollte. Dabei habe er wissentlich grausame Todesqualen dieses Opfers riskiert.

Laut Zeugenaussagen waren der Angeklagte und die Frau auf verschiedenen Wegen von Nigeria nach Deutschland gekommen. Beide waren aktiv in einer Kirchengemeinde und sollen eine Beziehung aufgebaut haben. Er begleitete sie bei der Geburt ihres Kindes, das von einem Ex-Freund stammte. Der tödliche Streit soll sich schließlich um Telefonate und Chats der 28-Jährigen mit diesem Mann entwickelt haben.

Der Säugling war gerettet worden, weil mehrere Mitglieder der gemeinsamen Kirchengemeinde am Haus der Verstorbenen erschienen waren, darunter der Angeklagte. Das war mutmaßlich 24 Stunden nach der Tat. Die Gruppe rief die Feuerwehr zu Hilfe, aus Sorge um die Frau. Für das Opfer kam die Hilfe aber zu spät. Der Säugling wurde in einem Krankenhaus versorgt. Laut Ärzten war er in gutem Zustand. Er wird nun vom Jugendamt betreut.

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Dass der Angeklagte beim Einsatz in der Wohnung "Wer tut so was!" gerufen haben soll, werteten die Richter als Scheinheiligkeit. Gegen das Urteil kann er Revision einlegen. Der 21-Jährige bleibt bis zur Rechtskraft in Untersuchungshaft. Über seinen Aufenthalt in Deutschland entscheidet später eine Verwaltungsbehörde.