Projektion am ehemaligen Schauspielhaus Bündnis: Wuppertal soll Klimanotstand ausrufen
Wuppertal · Ein Bündnis aus rund 35 Organisationen und weiteren Einzelpersonen fordert die Stadt Wuppertal auf, den Klimanotstand auszurufen. Sie untermauern das mit einer Projektion des Künstlers Knut Klaßen am ehemaligen Schauspielhaus in Elberfeld. Ein entsprechender Vorstoß war 2019 gescheitert.
Der Text des Antrags lautet: „Die Stadt Wuppertal wird die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und jene Entscheidungen bevorzugen, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“
Arian Gaubig, Sprecher von „Fridays for Future“ in Wuppertal: „Die Klimakrise kann nicht alleine durch Eigenverantwortung und Einzelpersonen bekämpft werden. Vielmehr braucht es ein Umdenken auf allen politischen Ebenen. Dies fängt bei der Mobilität an, erstreckt sich über Themen wie Gebäude und Energieversorgung und mündet nicht zuletzt in der kommunalen Verwaltung.“
Der Antrag soll die Stadt außerdem dazu bringen, so das Bündnis, „sich auf Bundes- und Landesebene für die Schaffung der klimapolitisch nötigen Grundlagen einzusetzen, den Energiebedarf der Stadt und ihrer Töchter bereits 2030 erneuerbar zu beziehen und transparent über die Fortschritte, Maßnahmen und Schwierigkeiten bei der Reduktion der Emissionen Bericht zu erstatten“.
Und weiter: „Weltweit haben Kommunen wie Los Angeles, Vancouver, London und Basel und in Deutschland zum Beispiel Konstanz, Düsseldorf und Münster den Klimanotstand ausgerufen und damit ein Signal gesetzt: Es ist Zeit zu handeln! Jetzt!“
Der Wuppertaler Hauptausschuss hatte am 11. Dezember 2019 die Anregung von Fridays for Future abgelehnt, den Klimanotstand auszurufen. „Dieser Vorgang passierte, nachdem der zuständige Umweltausschuss am 3. Dezember 2019 noch für die Ausrufung gestimmt hatte. Nach „zwei Jahren weiterer Demonstrationen, einem wegweisenden Bundesverfassungsgerichtsurteil und politischen Handlungen, die nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten“ versuche man es „mit einem neuen Rat und Oberbürgermeister nun erneut“.