Nur ein Missverständnis?

Zu den Wuppertaler Verkehrs-Hiobsbotschaften gehört die Sperrung des Kiesbergtunnels — gegenwärtig für Lkw, dann zeitlich für Sanierungsarbeiten begrenzt, langfristig auf Dauer.

 Der Kiesbergtunnel besteht aus zwei Röhren. Wenn die Elektrotechnik komplett erneuert wird, ist die vorübergehende Nutzung nur einer Röhre nicht möglich.

Der Kiesbergtunnel besteht aus zwei Röhren. Wenn die Elektrotechnik komplett erneuert wird, ist die vorübergehende Nutzung nur einer Röhre nicht möglich.

Foto: Seinsche

Auf der Internetseite des Landesbetriebes Straßen NRW heißt es wörtlich: "Lässt sich die Sperrung des Kiesbergtunnels verschieben? Nein. Die Beseitigung der bekannten Sicherheitsdefizite ist Voraussetzung für eine Verlängerung der betriebstechnischen Erlaubnis. Ohne diese Erlaubnis darf der Tunnel nicht betrieben werden. Die betriebstechnische Erlaubnis erlischt am 31. Dezember 2014."

Dazu erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell im Gespräch mit der Rundschau: "Es findet eine Sanierung statt, die zumindest die Möglichkeit schafft, die Betriebserlaubnis zu verlängern. Dazu gehört die Überarbeitung der Leittechnik, veränderte Beleuchtung und Sicherstellung des dauerhaften Radioempfangs im Tunnel." Eine Möglichkeit, je eine der beiden beiden Röhren des Doppeltunnels während der Sanierung abwechselnd für Zweirichtungsverkehr zu nutzen, gibt es nicht.

Vor dem Hintergrund der auslaufenden Betriebserlaubnis und des erheblichen Sanierungsbedarfes gab es bereits 2012 ein Spitzengespräch auf Landesebene, zu dem Bell (SPD) eingeladen hatte. Ziel war, eine dauerhafte Stilllegung des Tunnels zu verhindern und die westliche Anbindung an die A 46 über eine gewisse Zeit weiter zu betreiben.

Jetzt zeigt sich Bell überrascht darüber, dass nach Darstellung des Landesbetriebes die Wuppertaler Verwaltung den Kiesbergtunnel in Besprechungen nicht als systemrelevant für den Döppersberg-Umbau bezeichnet haben soll. Dagegen spricht Wuppertals Verkehrsdezernent Frank Meyer (SPD) von einem grundlegenden Missverständnis: "Unsere Verwaltung hat stets gesagt, dass der Kiesbergtunnel zwar nicht Teil der Umfahrungsempfehlungen für die B7-Unterbrechung ist, aber natürlich wird dessen temporäre Sperrung zu einer weiteren und nachhaltigen Verschärfung der ohnehin angespannten Verkehrssituation rund um Elberfeld führen, insbesondere am Robert-Daum-Platz."

Dietmar Bell versucht nun, den Zeitpunkt der Baumaßnahme zu verzögern, um damit möglichst in die Oster- oder Sommerferien zu kommen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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