Wuppertaler Arbeitsmarkt Fachkräftemangel: DGB will weniger Minijobs

Wuppertal · Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert die Arbeitgeber in Wuppertal auf, nicht weiter auf die Beschäftigungsform der Minijobs zu setzen. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren Ende des vergangenen Jahres in der Stadt 18.930 Menschen nur geringfügig beschäftigt.

Auch in der Gastronomie gibt es viele Minijobs.

Auch in der Gastronomie gibt es viele Minijobs.

Foto: Mark Baumeister/NGG

„Wir können nicht tagtäglich darüber jammern, dass uns viele qualifizierte Beschäftigte fehlen, wenn gleichzeitig 18.930 Menschen in Wuppertal ausschließlich in Minijobs arbeiten‘‘, so der Wuppertaler DGB-Vorsitzende Guido Grüning.

Angesichts des Fachkräftebedarfs gebe es hier ein „gewaltiges Potenzial“. Viele Betroffene in Wuppertal fänden sich in der Gastronomie, dem Einzelhandel oder im Reinigungsgewerbe. Wenn diese Branchen ihre Probleme ernst nähmen, müssten sie mit ihrer Minijob-Strategie Schluss machen. Die Branchen hätten ein massive Image- und damit auch Personalprobleme.

Grüning: „Diese Beschäftigungsstrategie im Niedriglohnsektor muss ein Ende haben. Gerade diese Branchen mit ihren Personalproblemen müssen endlich ,Branchen der guten Arbeit’ werden. Schlaue Arbeitgeber fördern gute Arbeit mit fairen Löhnen, statt sie zu behindern.“

Darüber hinaus brauche es auch in der Politik eine grundsätzliche Diskussion darüber, sich von der Beschäftigungsform Minijob zu verabschieden. „In einem ersten Schritt könnte man die Sozialversicherungspflicht für Minijobs einführen. Ein großer Anteil der Minijobberinnen und Minijobber steckt in einer Sackgasse, die zu Dequalifizierung, Unsicherheit, Einkommens- und Altersarmut – gerade bei Frauen – führt“, meint Grüning.

Trotz der eingetrübten Konjunkturaussichten sieht der DGB den Arbeitsmarkt in Wuppertal insgesamt als stabil an. Die hohe Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sprechen aus Sicht der Gewerkschaften für die Robustheit des Arbeitsmarktes.

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