Diskussion um Verkauf am Sonntag "Das sollte man vermeiden!"

Wuppertal · Im Kampf gegen den boomenden Onlinehandel fordern deutsche Warenhäuser — darunter auch die Galeria Kaufhof — sonntags ihre Läden häufiger öffnen zu dürfen. Das war auch in Wuppertal zuletzt immer schwieriger geworden.

 Ralph Engel

Ralph Engel

Foto: Rundschau / Max Höllwarth

Karstadt, Kaufhof und Betreiber von Einkaufszentren haben mit ihrer bundesweiten Kampagne "Selbstbestimmter Sonntag" die Diskussion um Verkaufsoffene Sonntage wieder angestoßen. Ihr zentrales Argument: Der Sonntag sei einer der wichtigsten Einkaufstage im Netz. Zudem wollen sie nicht länger tatenlos zusehen, wie Richter einen verkaufsoffenen Sonntag nach dem anderen kassieren.

"Die Initiative 'Selbstbestimmter Sonntag' fordert eine generelle Freigabe der Sonntagsöffnung. Händler, Kunden und Mitarbeiter sollten ohne staatliche Bevormundung frei entscheiden können, ob sie an Sonntagen öffnen, einkaufen oder arbeiten wollen", sagt Armin Devender, Verkaufs-Chef der Galeria Kaufhof, auf Rundschau-Nachfrage. Diese Forderung gelte bundesweit und sei völlig unabhängig von aktuell bestehenden Regelungen in Bundesländern und Kommunen. "Wir verstehen sie als grundsätzliche Haltung, um bestehende Wettbewerbsverzerrungen abzubauen und die Entscheidungsfreiheit für Verbraucher zu erhöhen."

Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen-Rheinland, hält von dieser vollständigen Freigabe der Öffnungszeiten für den Handel hingegen nichts. "Das sollte man unbedingt vermeiden", warnt er. Die elf verkaufsoffenen Sonntage im Jahr, auf die man sich in Wuppertal geeinigt habe, seien ein guter Kompromiss, mit dem große und kleine Händler gut leben könnten. "Wenn es darüber hinaus geht, können kleinere Händler nicht mithalten", so Engel. Besser sei es, mit der neuen Landesregierung das bestehende Gesetz so zu modifizieren, dass die Händler mehr Freiraum erhielten. "ver.di hat die Bedingungen inzwischen so weit erschwert, dass fast nichts mehr geht."

Nach ver.di-Klagen gegen eine Reihe von Verkaufsoffenen Sonntagen im vergangenen Jahr — die die Gerichte dann untersagt hatten — scheinen die Händler in Wuppertal jetzt etwas ratlos. So gibt es nach "Barmen Live" im Mai mit dem "Elberfelder Cocktail" nur noch einen Termin für eine Sonntagsöffnung in Wuppertal: "Alle anderen hängen noch in der Luft", weiß Engel.

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