Chef einer Wuppertaler Sicherheitsfirma zu den Vorfällen in Köln "Da ging es um Diebstahl"

Wuppertal · Als es in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof zu massenhaften Übergriffen kam, war Alfred Shabani, Geschäftsführer der Wuppertaler Sicherheitsfirma GSS, nicht weit entfernt bei einer Live-Musikveranstaltung im Einsatz.

Der 42-jährige Shabani, der mit 22 aus dem Kosovo nach Deutschland kam, hat sich aufgrund eigener Erfahrungen und angesichts zahlreicher Informationen innerhalb der Sicherheitsbranche ein eigenes Bild von den Kölner Vorfällen gemacht. Alfred Shabani ist sicher: "Da ging es um Diebstahl im großen Stil. Hintermänner, die schon seit langem meist illegal in Deutschland leben, haben Flüchtlinge angeworben, die leicht zu manipulieren sind." So sei ein spontan aussehendes und völlig unübersichtliches Gemenge entstanden.

Alfred Shabani sieht die aktuelle Flüchtlingslage in Deutschland differenziert. "Ich habe großen Respekt vor der Warmherzigkeit der Bundeskanzlerin, die die Aufnahme von Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen ermöglicht hat. Aber es ist versäumt worden, für Aufklärungsstrukturen zu sorgen." Mit "Aufklärung" meint Shabani: Informationen über Rechte und Pflichten in Deutschland, das kulturelle Leitbild, die gleichberechtigte Stellung der Frauen — und über das Spektrum dessen, was verboten und was erlaubt ist.

"Viele Menschen, die aus kulturell und religiös ganz anderen Regionen hierher kommen, kennen unsere Regeln nicht, haben aus sozialen oder religiösen Gründen komplett andere Vorstellungen. Sie sind leichte Beute, um sie für Straftaten zu instrumentalisieren", sagt Shabani. Und weiter: "Weil es in der Sicherheitsbranche Mitarbeiter aus vielen Kulturen gibt, wissen wir, wie die Flüchtlinge ticken. Ich glaube nicht, dass das bei öffentlichen Stellen in Staat und Verwaltungen auch so ist."

Polizisten nimmt Shabani von seiner Kritik aus: "In Köln waren die Beamten in der Unterzahl. Sie konnten kaum etwas tun. Wer Sicherheit will, darf nicht Stellen bei der Polizei abbauen, sondern muss sie aufstocken."

Das Fazit des privaten Security-Experten: "Man darf nicht alle Flüchtlinge in einen Topf werfen. Aber an den großen Bahnhöfen gibt es organisierte Banden, deren Hintermänner ein Interesse daran haben, Menschen zu Straftaten anzustiften, die die Regeln in Deutschland nicht kennen oder auch nicht kennen wollen."

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