Bauern, Weber, Arbeiter: Buch über die Barmer Südhöhen

Wuppertal · Die Barmer Südhöhen-Silhouette wurde lange von Gebäuden und Schornsteinen der Firma Vorwerk & Sohn und dem 1977 gesprengten Wasserturm geprägt. Der Turm stand auf dem topografisch höchsten Punkt der Stadt.

 "Bauern, Weber und Arbeiter - zur Geschichte der Südhöhen in Barmen" von Michael Wiescher ist im Wuppertaler Verlag H.-J. Momberger erschienen, hat 457 Seiten und kostet im Buchhandel 28,80 Euro.

"Bauern, Weber und Arbeiter - zur Geschichte der Südhöhen in Barmen" von Michael Wiescher ist im Wuppertaler Verlag H.-J. Momberger erschienen, hat 457 Seiten und kostet im Buchhandel 28,80 Euro.

Foto: Verlag H.-J. Momberger

Verschwunden ist außerdem die Trennung der Siedlungsräume Lichtscheid und Lichtenplatz.

Hochbarmen war 200 Jahre die Verwaltungseinheit "Höchster Rotte" und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts von vielen kleinen Bauernhöfen geprägt. Erst in den 1960er Jahren verschwand die Landwirtschaft mit reizvollen Bauernhäusern. In der Umgebung des "Gummidorfes" (Vorwerk stellte Vollgummireifen her) lebten viele Mitarbeiter. Auf dem Gelände des einstigen Barmer Stadions ist (noch) die Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße beheimatet. Inzwischen wird Lichtscheid mit dem Autokreuz identifiziert, mit viel befahrenen Straßen als Zubringer. Das historische Ortsbild musste dem Wandel der Wirtschafts-, Sozial- und Infrastruktur weichen.

Akten, Pläne, Fotografien und andere Quellen erlauben es, die Barmer Südhöhen und ihren Wandel für einen Zeitraum von 350 Jahren zu rekonstruieren. Michael Wiescher hat die Quellen gesichtet und bewahrt die Erinnerung an die "Höchster Rotte". Der Autor zeichnet die Wirtschafts- und Sozial­struktur im 19. und 20. Jahrhundert nach.

Michael Wiescher wurde 1949 in Barmen geboren. Seine Eltern stammen aus Ur-Barmer Familien. 1953 kaufte Vater Klaus das Haus Böhler Weg 40. Michael besuchte die Marper Schule und wechselte dann ans Wil­helm-Dörpfeld-Gymnasium. 1963 zog die Familie nach Oberfran­ken. Nach seinem Abitur 1969 studierte Michael Wie­scher an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Physik, Ma­thematik und Astronomie, nebenher Geschichte. 1986 wurde Wiescher an die University of Notre Dame in Indiana/USA berufen, wo er als Frei­mann Chair Professor of Physics das kern­physikalische Institut leitet. Neben seinen kern- und astrophysikalischen Arbeiten beschäftigt er sich mit Wissen­schaftsgeschichte - privat mit der Geschichte der Stadt Barmen.

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