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Corona: KV-Vorsitzender Bergmann widerspricht Vorwurf des „Impfchaos“

Corona-Pandemie : KV-Vorsitzender widerspricht Vorwurf des „Impfchaos“

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein zieht eine positive Zwischenbilanz der Impfungen in Senioren- und Pflegeheimen. Sie liefen „nach Plan und in hoher Intensität“.

Seit dem 27. Dezember impfen von der KV gebildete und organisierte mobile Impfteams auf Wunsch der Politik Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Pflegepersonal in Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Rheinland. Bis zum Wochenende sollen rund 130.000 Impfdosen in NRW verabreicht werden. „Hochgerechnet auf die zwei Impfungen, die beim Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer innerhalb von 21 Tagen zur Immunisierung nötig sind, ist damit bereits ein Großteil des vorhandenen beziehungsweise bisher gelieferten Impfstoffs verimpft worden oder für die zweiten Impfungen (vor-)reserviert. Rund 280.000 Impfdosen hatten NRW Ende Dezember erreicht“, teilt die KV mit.

„Diese Bilanz zeigt, dass vom vielfach kolportierten ,Impfchaos‘ oder einer unzureichenden Nutzung der vorhandenen Impfdosen keine Rede sein kann. Im Gegenteil: Wir sehen ein geregeltes, funktionierendes Verfahren und eine Impfquote, die sogar eine baldige Lieferung weiteren Impfstoffs erforderlich macht, die wir in NRW zeitnah erwarten“, so Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. „Dieser Kraftakt war nur möglich, weil genügend Vertragsärztinnen und -ärzte, vorrangig Heimärzte, auch an den Feiertagen bereit waren, freiwillig zu impfen. Das zeigt, dass man sich auf die Niedergelassenen verlassen kann. Unser Dank gilt auch den Einrichtungen, denen wir in kurzer Zeit viel zugemutet haben. Wir sind froh, dass wir ein positives Zeichen setzen können für diese Mammutaufgabe, die uns noch länger beschäftigen wird – zunächst wie in NRW politisch gewollt in den Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen, ab Februar wie jetzt vom Land angekündigt auch in den Impfzentren.“

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Nach wie vor sei die Menge an verfügbarem Impfstoff die entscheidende Größe, erklärt der KV-Chef: „Wer früher Impfzentren in Betrieb nimmt, kann weniger Impfstoff in Senioren- und Pflegeeinrichtungen einsetzen.“ Die Diskussion um die Verwendung einzelner, vor Ort überzähliger Impfdosen oder die Frage, wer wann geimpft werden solle, sei ein „unwürdiges Schauspiel“, so Bergmann. Er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, die aktuellen politischen Maßnahmen zu akzeptieren und sich insbesondere an die Kontaktbeschränkungen zu halten.

Mit den in den kommenden Wochen erwarteten Lieferungen sollten die Mengen an Impfstoff ausreichen, um Anfang Februar auch den Betrieb der 53 nordrhein-westfälischen Impfzentren, von denen sich 26 in Nordrhein und 27 in Westfalen-Lippe befinden, aufzunehmen, heißt es: „Sobald die Terminvergabe, die unter der Hotline 116 117 erfolgen wird, startet, werden die Bürgerinnen und Bürger darüber informiert. Zunächst werden die Über-80-Jährigen angeschrieben und nach der Terminvergabe in den Impfzentren geimpft.“