„Yagody“ (Beeren) ist zweifellos eine der charismatischsten ukrainischen Folk-Bands – mit einem intensiven Mix aus traditionellem ukrainischem Folk, Theaterästhetik und einem Sound, der sich nach Jetztzeit anfühlt. Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug und die Drymba(eine traditionelle Maultrommel) bilden das tragende Fundament für archaische Gesänge, polyrhythmische Arrangements und fein gesponnene Klangteppiche.

„Jedes Lied ist wie ein Liebesbrief aus der Vergangenheit“, sagt die Band – und trifft damit einen Nerv: Ihre Musik ist gleichermaßen Erinnerung und Aufbruch, Klangarchiv und Vision.
Zoryana Dybovska gründete „Yagody“ im Jahr 2016 im westukrainischen Lwiw mit Studentinnen der Theater-Fakultät. Die vier reisten durch verschiedene Oblaste der Ukraine, um dort die musikalischen Überlieferungen der Menschen aufzuspüren. Aus dieser unerschöpflichen Anzahl von Liedern über das Leben kreieren Yagody ihren eigenen spannenden Sound.

„Die Ukrainer sind ein Volk von Bauern, in ihren Liedern steckt die Kraft der Erde, eine starke Energie“, sagt Dybovska. Jetzt, in Zeiten des Krieges, sei diese Kraft wichtiger denn je. „Dem Lied ein neues Leben geben“, das sei letztendlich das Ziel. Im modernen Gewand soll die Volksmusik erhalten bleiben. Bei „Yagody“ ist sie absolut tanzbar.

Ein Konzert mit „Yagody“ ist ein Ritual. Es ist das Hineinhören in das innere Ich. Da ist das Atmen des Windes im Felde, ein Klang wie die Stimme unserer Vorfahren. Die Zuhörer sind umhüllt von lebendiger Energie und musikalischer Trance. Ein Tanz der Stimmen im Puls des Menschseins.

Anfang 2024 belegten sie in der Endrunde des ukrainischen Vorentscheides zum Eurovision Song Contest den fünften Platz und gewannen die Herzen von Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Nach einer ausgedehnten Nordamerika-Tournee, einem Auftritt bei den Ruhrfestspielen und zahlreichen Festivals besuchen sie nun Deutschland, Österreich, Tschechien und Norwegen.