Viel mehr als Trauer und Gedenken Der Unterbarmer Friedhof ist auch ein märchenhafter Kulturraum

Auf dem Unterbarmer Friedhof befinden sich 22.000 Grabstellen auf einer Fläche von etwa 16 Hektar, er ist damit der drittgrößte Friedhof von 52 in Wuppertal. In Barmen war er wegen seiner frühen Gründung der größte.

Das Grabmal von Carl Toelle wurde zum Kolumbarium.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Die 1822 gegründete Vereinigt-evangelische Kirchengemeinde Unterbarmen war die erste „unierte Gemeinde“ im Rheinland. Ihr Friedhof wurde im gleichen Jahr auf Initiative der berühmten Familie Engels gegründet. Weitere bekannte Familien hießen Herberts und Ibach.

Bekannt ist der Friedhof durch seine „Millionenallee”, weil reiche Unternehmerfamilien großartige, kunstvolle Denkmale finanzierten. In der heutigen Zeit werden die Grabstätten vielfach zu Urnengräbern umfunktioniert. Gerne besucht wird der am Steilhang gelegene Friedhof auch wegen seiner Parklandschaft, in der man Ruhe und Entspannung findet.

Im Mai richtete der Christliche Friedhofsverband einen besonderen Spaziergang mit der Märchenerzählerin Irene Stöber aus, die Nachdenkliches mit humorvollen Geschichten verband. Für manche Familien waren Gräber ihrer Angehörigen „Meilensteine auf dem Weg in die Ewigkeit”, so berichtete sie.

Irene Röber (vorne) mit ihrer Besuchergruppe am Engels-Denkmal.

Foto: Ursula Conrads

Irene Stöber erzählte Märchen und Geschichten aus England und Asien, jedoch auch von den Brüdern Grimm. Außerdem lenkte sie die Besucherblicke auf Symbole und ungewöhnliche Grabmäler. Und von denen bietet der Unterbarmer Friedhof sehr, sehr viele.