Fußball-Regionalliga Das Saisonziel des WSV, das nicht genannt werden muss
Wuppertal · Wenn die Fußball-Regionalliga West am Freitagabend (26. Juli 2024) mit der Partie zwischen dem FC Gütersloh und dem MSV Duisburg in die neue Saison startet, ist der Wuppertaler SV wenig erstaunlich kein Favorit. Bei der traditionellen, im „kicker“ veröffentlichten Trainerumfrage worden die Rot-Blauen sieben Mal genannt, Drittliga-Absteiger Duisburg dagegen von allen Coaches. Eine Rolle, mit der der WSV, der Samstag (27. Juli) um 14 Uhr zu Gast beim Aufsteiger Türkspor Dortmund ist, gut leben kann.
Der WSV liegt damit auf Augenhöhe mit dem 1. FC Bocholt (8) sowie dem SV Rödinghausen und RW Oberhausen (7). „Ich weiß gar nicht, ob wir ein Saisonziel ausgeben müssen, das an einen Tabellenplatz festzumachen ist“, meint der Sportliche Leiter Gaetano Manno, nachdem der WSV zuletzt auf den Rängen 3, 2 und 3 gelandet war. Denn: „Wir haben ja einen großen Umbruch hinter uns. Klar ist: Wir möchten so erfolgreich wie möglich sein und dass die Fans, die ins Stadion am Zoo kommen, sagen, dass unsere junge Mannschaft alles gegeben hat.“
Inklusive der vier eigenen A-Jugendlichen beinhaltet der Kader nicht weniger als 20 Neuzugänge, das Durchschnittsalter liegt bei 24,1 Jahre. „Wir haben jetzt 22 Feldspieler und drei Torhüter – und sind sehr zufrieden, wie es gelaufen ist“, sagt Manno.
Die Bedingungen waren nicht einfach. Der Etat ist kurzfristig von 1,8 Millionen auf 900.000 Euro gesunken, ohne entsprechende mittelfristige Vorbereitungen treffen zu können. Ob der notwendigen Verhandlungen betrug die Vorbereitung nur fünf Wochen. „Der Wuppertaler SV hat einige sehr gute Transfers vollzogen“, lobt dennoch etwa Mutlu Demir, Chefcoach des ambitionierten Aufsteigers Eintracht Hohkeppel.
Man könne sich natürlich „von Umfragen nichts kaufen“, weiß Manno. „Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass wir gut in die Saison starten.“ Um damit eine positive Grundstimmung zu schaffen und Werbung für das erste Heimspiel am 3. August gegen RW Oberhausen zu betreiben. Momentan fällt nur Joep Munsters (Leiste) aus. Auf dem offiziellen Mannschaftsfoto, das am Mittwoch aufgenommen wird, ist der Niederländer selbstredend mit dabei.
Manno hatte sich Auftaktgegner Türkspor Dortmund, das seine ersten Heimspiele in der Velberter IMS Arena austrägt, noch einmal am Samstag bei der 1:2-Niederlage beim Oberligisten ASC Dortmund (mit den Ex-WSVern Marco Stiepermann als Trainer und Joshua Mroß als Torwart) angeschaut. „Das ist eine Mannschaft, die viel Lust auf Fußball und natürlich durch den Aufstieg eine Euphorie hat. Wichtig ist, dass wir alles abrufen, was wir können. Und dann ist die Chance da, die ersten drei Punkte mitzunehmen“, so sein Eindruck.
Ein einstelliger Tabellenplatz soll beim WSV – auch ohne offizielle Verlautbarung – auf jeden Fall herausspringen. Wie weit es nach oben geht, hängt wohl auch davon ab, ob das Team von Verletzungen verschont bleibt. Dass ihm die Sprachregelung „Wir wollen viele Gegner ärgern“ gut gefalle, hatte Trainer René Klingbeil, der Team und Helfer für Mittwochabend zu seinem offiziellen Einstand eingeladen hat, in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich betont. Am Samstag soll der Plan erstmals umgesetzt werden.