"Sind keine Nestbeschmutzer"

Verkehrsänderungsvorschläge des Handels werden geprüft. Vorher gab es scharfe Worte in der Döppersberg-Kommission.

 Diese und andere Stau-Situationen beschäftigen die Menschen in Wuppertal — und jetzt auch noch einen Gutachter.

Diese und andere Stau-Situationen beschäftigen die Menschen in Wuppertal — und jetzt auch noch einen Gutachter.

Foto: Heinz Eschmat

Die Ideen der IHK zur Verbesserung des Verkehrsabflusses aus dem Bereich Laurentiusviertel, Aue und Robert-Daum-Platz wird jetzt der Verkehrsgutachter Dr. Frank Weiser unter die Lupe nehmen.

Weiser hatte bereits vor Monaten im Auftrag der IHK das Thema B7-Sperrung untersucht. Damals war er zu dem Ergebnis gekommen, die Sperrung sei von zwei schlechten Möglichkeiten die bessere. Wegen dieser Stellungnahme hatten IHK und Einzelhandelsverband ihren Widerstand gegen die Sperrung aufgegeben.

Jetzt soll Weiser, der zur Bochumer Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen Brilon, Bonzio, Weiser gehört, vor allem die Frage der Umkehrung der Einbahnstraßenrichtung in der Bergstraße sowie die Möglichkeit einer zweiten Rechtsabbiegerspur von der Bundesallee in die Briller Straße untersuchen.

OB Peter Jung machte am Montag klar, dass aktuell nichts realisiert werden könne, was Baustellen verursache. "Das würde zu Weihnachten niemand verstehen", so Jung. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge gab dazu allerdings sofort zu Protokoll, an der Bergstraße gehe es ja nur ums Aufstellen von Schildern.

Von der Öffnung der Bergstraße ab Kasinostraße bis zur Hochstraße erhofft die IHK sich einen verbesserten "Ausweg" des Verkehrs am späteren Nachmittag, bevor die Autos regelmäßig die Friedrich-Ebert-Straße rund um den Laurentiusplatz verstopfen.

Thomas Wängler, Mitglied der IHK-Geschäftsführung, legte nochmals Wert auf die Feststellung: "Die IHK will eine funktionsfähige Innenstadt." Wängler hatte am Donnerstag vergangener Woche in der Döppersberg-Kommission schon scharf auf einen Anwurf von CDU-Fraktionschef Michael Müller reagiert. Müller war — allerdings ohne jemanden konkret anzusprechen — mit der Äußerung nach vorn geprescht, das "Schlechtreden" der Elberfelder Handelssituation schade dem gesamten Standort. Er selbst könne etwa am Neumarkt (dort betreibt Müller einen Würstchen-Stand) keine Probleme erkennen.

Wängler darauf: "Die IHK lässt sich nicht in die Ecke der Schlechtmacher und Netzbeschmutzer drängen."

Unterstützung für die IHK gab es in der Kommission von Matthias Zenker, Vorstandsmitglied der Einzelhändlergemeinschaft "IG 1". Zenkers Originalton: "Partiell starke Einbrüche von vier bis 20 Prozent sind definitiv. Manchmal entscheiden wenige Meter über die Situation. Die Lage ist an manchen Stellen dramatisch."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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