Medienprojekt Wuppertal Zwischen Glücksmoment und Selbstzweifel

Wuppertal · Selfies auf Instagram oder Snapchat posten, sich in Videos auf TikTok oder YouTube präsentieren, Fotos von Freunden bewerten und teilen: Die Selbstdarstellung im Netz ist für Jugendliche zum reizvollen Labor ihrer Identitätsbildung geworden.

Die Zahl der Smartphone-süchtigen Jugendlichen steigt.

Foto: Medienprojekt Wuppertal

Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie viel inszeniere ich und wie wirke ich auf Gleichaltrige? Bilder spielen eine wesentliche Rolle bei der eigenen Vermarktung. Wenn es um Anerkennung geht und Konkurrenzdruck mit im Spiel ist, dann riskiert manch eine bzw. einer gerne etwas.

Während die einen sich von der digitalen Jury bestätigt fühlen und mit Glückshormonen und einem Ego-Schub für ihr Selbstbewusstsein belohnt werden, stoßen andere „Erfolglose“ an ihre Belastungsgrenze. Nicht wenige junge Menschen denken, dass sie im Vergleich zu ihren Vorbildern im Netz, langweilig und hässlich seien.

In dem Filmprojekt soll darüber gesprochen und reflektiert werden, was junge Menschen daran reizt, sich selbst zur Schau zu stellen, ihr Leben zu dokumentieren, ihre Ereignisse zu teilen und sich bewusst den kritischen Blicken und Kommentaren und Rankings anderer Social-Media-Nutzenden auszusetzen: Was bin ich bereit dafür zu geben, um bei Freunden und Fremden beliebt zu sein? Was bekomme ich für all die Herzchen, Daumen, Klicks und Likes und Follower? Wie viel Energie investiere ich in meine Imagepflege und welche Körperbilder, Filter und Rollenklischees will ich bedienen? Was ist eigentlich so reizvoll daran, andere zu bewerten? Was sind meine Kriterien dabei? Wie könnte oder sollte diese Bewertungskultur geändert werden?

Jugendliche sollen in Kleingruppen Kurzfilme aus ihren eigenen Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema entwickeln. Filmerfahrungen sind nicht nötig. Unterstützt werden die Teams von Medienpädagoginnen und -pädagogen sowie Filmemacherinnen und -macher.