Ausstellung in der HLB Der alltägliche Antisemitismus

Wuppertal · Mit alltäglichem Antisemitismus beschäftigt sich eine Ausstellung in der Hochschul- und Landeskirchenbibliothek (HLB) Wuppertal an der Missionsstraße.

 Dr. Ulrike Schrader,

Dr. Ulrike Schrader,

Foto: Eduard Urssu

Bis zum 17. Juni 2023 ist in ihrem Foyer in Kooperation mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal die Wanderausstellung „‚Du Jude‘ – Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu sehen.

Häufig wird Judenfeindschaft immer noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch ein alltägliches Problem für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist, verschiedene Formen annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf weisen empirische Studien seit Jahren hin.

„Es gibt Antisemitismus in unterschiedlicher Gestalt, in unterschiedlicher Schwere und Ausdrucksform“, sagt Dr. Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge. Es sei eine „irrige Annahme“, dass es nach dem Holocaust keinen Judenhass mehr gibt. Juden nicht zu mögen beruhe auf einer gesellschaftlich eingebetteten Tradition.

Die Schau informiert über Antisemitismus und stellt darüber hinaus einen Bezug zur Judenfeindlicheit von heute her. Die Perspektiven und alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland werden so sichtbar gemacht.

Die Ausstellung wendet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene. Aber das Thema Antisemitismus betrifft alle Altersklassen und ist an alle Menschen zu richten – wie auch Ulrike Schrader von der Begegnungsstätte Alte Synagoge betont.