Linken-Fraktionsvorsitzender Gysi in Wuppertal Ein Schild, "Pina" und 1.000 Zuhörer

Wuppertal · Gregor Gysi, noch Fraktionsvorsitzender der Linken im Deutschen Bundestag, hat am Freitag (28. August 2015) der Oberbürgermeister-Kandidatin Gunhild Böth Wahlkampf-Hilfe geleistet. Seine Rede in der "Alten Papierfabrik" verfolgten rund 1.000 Menschen.

 Gunhild Böth (li.), Gregor Gysi und Susanne Herhaus auf der Bühne.

Gunhild Böth (li.), Gregor Gysi und Susanne Herhaus auf der Bühne.

Foto: Linke

"Ich freue mich darauf, wenn Gunhild Böth Oberbürgermeisterin von Wuppertal wird. Dafür gibt es drei Gründe. Erstens: Ich kenne sie schon seit Anfang der 90er Jahre. Das war 'ne schöne Zeit, da kannte ich noch alle Mitglieder in den alten Bundesländern persönlich. Zweitens ist sie wirklich eine taffe und tapfere Frau und wird sich für die Stadt engagieren. Aber: Wuppertal ist natürlich schon berühmt wegen der Schwebebahn, noch berühmter, weil hier Friedrich Engels geboren ist, aber Sie werden weltberühmt — glauben‘ses mir — weltberühmt, wenn Sie die erste Oberbürgermeisterin den alten Bundesländern haben. Und Wuppertal hat das auch verdient!", erklärte Gysi launig. "Außerdem erleben Sie sofort einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das kann ich Ihnen auch begründen, weil die Journalistinnen und Journalisten von Finnland bis den USA hier herreisen; was glauben Sie, was dann los ist in Wuppertal? Die müssen übernachten, einkaufen usw. Das führt sofort zu einem wirtschaftlichen Fortschritt. Mehr müssen Sie gar nicht tun! Sie müssen es nur noch den anderen Leuten erklären und dann wird es auch passieren!"

Gysi wurde aber auch ernst, schnitt Themen wie soziale Ungleichheit, Hartz IV, Armut, Renten, Besteuerung der Reichen, Einwanderungszugänge für Flüchtlinge und Beteiligung Deutschlands an den Fluchtursachen an.

Die Wuppertaler Kreissprecherin Susanne Herhaus überreichte dem Bundespolitiker ein Straßenschild mit dem Aufdruck "Zum Gysi Nr.1". Eine Anspielung auf eine seiner Bundestagsreden. Gysi hatte Finanzminister Schäuble darauf hingewiesen hatte, welche Folgen die Idee der Straßenprivatisierung hätte: Gysi werde die Straße kaufen, in der Schäuble wohnt, und sie umbenennen. Er erhielt als Geschenk zudem die DVD "Pina".

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