Blinden- und Sehbehindertenverein Wuppertal „Ohrkino“-Podcast als großer Blumenstrauß

Wuppertal · Auch der Blinden- und Sehbehindertenverein Wuppertal muss seit Pandemiebeginn seine Präsenzangebote für Mitglieder auf das Mindeste reduzieren. Um trotzdem einen Austausch mit ihnen und ihren Angehörigen zu gewähren sowie potenzielle Neumitglieder anzusprechen, hat er mit Sebastian Schorre einen Podcast unter dem Namen „Ohrkino“ gestartet.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Pixabay

Darin geht es um die Themen, die blinde und sehbehinderte Menschen speziell in und um Wuppertal, aber auch im gesamten deutschsprachigen Raum beschäftigen.

Dafür werden regelmäßig Gäste eingeladen, die aus ihrem Leben erzählen – ganz egal ob sie blind, sehbehindert oder sehend sind. „Ein großer Blumenstrauß an Themen aus jedem Genre, seien es medizinische Fortschritte, spannende Persönlichkeiten mit einer Sehbeeinträchtigung oder die Vereinsarbeit“, heißt es.

Birgitt Müller, Angestellte des Blinden- und Sehbehindertenvereins Wuppertal: „Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Mitglieder und vielleicht auch Neu-Mitglieder einen modernen Mehrwert für ihre Mitgliedschaft schaffen. Auch unsere älteren Mitglieder ohne Internet-Zugang haben etwas davon, denn sie bekommen die Folge auf eine CD gebrannt.“

Podcast-Host Sebastian Schorre: „Ich bin als Sehender bereits in eine ganz neue Welt eingetaucht, die super spannend ist! Deswegen setzen wir bei ,Ohrkino‘ sehr auf das Feedback der Community, denn mit (Sprach-)Nachrichten kann man Teil des Podcasts werden und die eigenen Ideen einbringen.“

Gast der ersten Folge war der sehbehinderte Comedian Timur Turga aus Köln. Als aufstrebender Comedian ist er mittlerweile in ganz Deutschland unterwegs – trotz seines Augenleidens. Mit 16 Jahren hat er erfahren, dass seine Sehkraft immer weiter abnehmen wird. Mittlerweile hat er auf beiden Augen weniger als fünf Prozent Sehkraft.

Das hindert ihn aber nicht, die deutsche Comedy-Szene aufzumischen. Im Podcast erzählt er vom Comedy-Business, wie man in der Bahn ungewollt flirtet, seinem Auftritt mit Shootingstar und Podcast-Profi Felix Lobrecht und natürlich, wie er mit seiner Sehbeeinträchtigung im Alltag umgeht.

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Wuppertal ist die älteste Selbsthilfeeinrichtung der Stadt und wurde im Jahre 1917 gegründet. Laut statistischer Erhebung des Landschaftsverbandes wurden 2018 in Wuppertal 655 Blinde und 227 hochgradig sehbehinderte Einwohnerinnen und Einwohner gezählt.

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