Leserbrief „Die Schwarzmaler behielten am Ende Unrecht“
Wuppertal · Betr.: Bundesgartenschau in Wuppertal
Die kommunale Unterfinanzierung ist ein unglaublicher Skandal unserer Zeit: Anstatt für gleichwertige Lebensbedingungen zu sorgen, ignorieren Bund und Länder weiterhin, dass viele Städte kaum noch in der Lage sind, ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen. Selbst die größten Sparanstrengungen der vergangenen Jahre konnten nicht verhindern, dass Wuppertal nun voraussichtlich in die Haushaltssicherung schlittert.
Gleichzeitig schwindet die Lebensqualität in unserer Stadt immer weiter: Amtshandlungen brauchen unerträglich lange, Radfahrer kurven um Schlaglöcher in den Straßen herum, Kinder müssen 30 bis 45 Minuten durch den Berufsverkehr von Vohwinkel zum nächsten Schwimmbad in Elberfeld gebracht werden und das Erscheinungsbild der Fußgängerzone erinnert eher an Kalkutta.
Wenn wir jetzt tatsächlich anfangen, auch noch die wenigen Leuchtturmprojekte an Stadtentwicklung wie die BUGA und das Pina-Bausch-Zentrum aus Kostengründen einzustampfen, berauben wir uns selbst der letzten hoffnungsvollen Perspektiven.
Frau Brambora-Schulz, die Geschäftsführerin der BUGA, hat in der gemeinsamen Sitzung der Bezirksvertretungen Elberfeld, Elberfeld West und Vohwinkel eine tolle Präsentation mit viel Herzblut gehalten und den nachhaltigen Mehrwert an vielen Stellen skizziert: die Sanierung des Bahnhofs Vohwinkel durch die deutsche Bahn, der Landschaftspark Tesche, die Seilbahn, die Hängebrücke, ein Sport- u. Bewegungspark und vieles mehr. Hauptsächlich finanziert durch unglaubliche Fördersummen, die ansonsten gewiss nicht in Wuppertal investiert würden.
Vor allem aber wird diese BUGA deutschlandweit den Blick einmal positiv auf unsere Stadt lenken: Zur Abwechslung keine Negativrekorde, sondern Hunderttausende Menschen, die Wuppertal positiv entdecken werden. Und selbst wenn die Prognose, dass für jeden investierten Euro am Ende sechs zurückfließen auch nur hälftig eintritt, dürfte die Buga finanziell kein Verlustgeschäft werden.
Der Döppersberg hat uns gelehrt, dass die Schwarzmaler am Ende Unrecht behielten. Niemand wird heute behaupten wollen, dass sich Kosten und Aufwand nicht ausgezahlt hätten. Wir sollten gemeinsam als Wuppertaler an dieses Zukunftsprojekt glauben und dem Planungsteam damit die nötige Rückendeckung geben, die für Wuppertal bestmögliche BUGA zu realisieren!
Carsten Heß
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