Gesundheit Haben Läuse im Winter Hochsaison?

Läuse sind lästig und anhänglich zugleich. Das gilt im Winter genauso wie zu jeder anderen Jahreszeit. Doch ausgerechnet an den kalten Tagen scheint die hauptsächliche Läusesaison zu sein. (1) Lesen Sie hier mehr zur Ansteckung und Übertragung von Kopfläusen sowie den Vorlieben der kleinen Plagegeister.

 Symbolbild.

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Foto: Pixabay

Läuse und ihre Vorlieben

Ja, es stimmt: Läuse haben Präferenzen und das ist aus ihrer Sicht auch sinnvoll, denn nur durch regelmäßige Übertragung von Mensch zu Mensch sichern sie ihre Ausbreitung und damit ihr Überleben. So kommen Kopfläuse bei Erwachsenen und Kindern vor, wobei die Kleinen durch das engere Zusammensein beim Spielen (auch in Gemeinschaftseinrichtungen) häufiger betroffen sind. (2)

Die Übertragung der Läuse findet dabei stets durch direkten Kontakt von Kopf zu Kopf statt. Anders als oft angenommen, können die Tierchen nicht springen und sind daher auf die direkte Nähe angewiesen. (3)

Auch die möglicherweise aufkommende Sorge um eine schlechte Körperhygiene ist unbegründet, wenn es zur Ansteckung kommt. Kopfläuse stehen damit in keinem Zusammenhang. (4) Sie sind hartnäckig und so bleiben sie trotz normaler Shampoos fest am Haaransatz sitzen.

Die lästigen Tiere sind gut an den menschlichen Körper angepasst: Sie fühlen sich bei einer Temperatur um 30 Grad Celsius sehr wohl und genau dies ist auf dem Kopf der Fall. (5) Dort kuscheln sie sich wohlig ein und ernähren sich vom Blut der betroffenen Person.

Speziell im Winter kommt es den Läusen entgegen, dass die meisten Menschen sich mit Mützen oder Schals gegen die Kälte schützen. Dadurch ebnet sich ein neuer Weg der Übertragung. Sie nutzen die Kleidungsstücke als flauschigen Transporter. Lagern mehrere Personen ihre Teile dicht gedrängt an einer Garderobe oder teilen sich zum Beispiel Geschwister den Winterschal, können Läuse sich im Winter so ohne Probleme ausbreiten. Allzu lang sollte ihre Reise dennoch nicht dauern, denn Körperkontakt zum Menschen ist für die Tierchen überlebenswichtig: Etwa alle 2 bis 4 Stunden müssen sie Nahrung zu sich nehmen. (2)

Vorbeugendes Verhalten in der Läusesaison

Läuse lieben Wärme und Läuse brauchen Körperkontakt – nur so ist ihre Übertragung gesichert und sie können überleben. Welche Möglichkeiten gibt es also, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern? Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Kopfläuse sich ihren Weg suchen. Sich sicher zu schützen, wenn Sie Ihre sozialen Kontakte weiter pflegen möchten, fällt deshalb schwer.

Läuse verbreiten sich sowohl im Sommer als auch im Winter, vor allem unter Kindern einfach und schnell. Die Kleinen spielen, toben und sind vor allem in Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen oftmals in engem Kontakt zu ihren Freunden. Daher ist es zu jeder Jahreszeit wichtig, die Augen nach möglichen Anzeichen offen zu halten. Nur so kann die nötige Behandlung zeitnah starten:

● Beobachten Sie, vor allem zur Läusesaison, Ihre Kinder und Ihr eigenes Empfinden genau: Juckt die Kopfhaut ungewöhnlich oft? Dann schauen Sie genauer hin.
● Achten Sie darauf, dass Textilien wie Mützen, aber auch Haarschmuck und -bürsten nur eine Person verwendet.
● Halten Sie Abstand und meiden Sie enge Menschenansammlungen bei Verdacht auf Läuse.

Die Übertragung der Läuse geht schnell und es ist gut nachvollziehbar, wenn Sie den Befall erst dann bemerken, wenn der ungewöhnliche Juckreiz länger anhält. So vergehen möglicherweise ein paar Tage. Es kommt ungewollt dazu, dass die Läusesaison in ihrem Umfeld eröffnet ist. Hat Sie oder ein Familienmitglied ein Lausbefall erwischt, sollten Sie Freunden und Bekannten möglichst zeitnah Bescheid geben, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Schämen Sie sich nicht, sondern beugen Sie der Übertragung vor.

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Was tun gegen Läuse?

Gerade dann, wenn Kinder eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen, lässt sich eine Ansteckung langfristig kaum vermeiden. Die Kopfläuse sorgen dann für lästige Symptome. Es kitzelt, juckt und brennt auf dem Kopf. Doch wie sollten sich Betroffene nun verhalten und was hilft?

● Entdecken Sie im Winter oder zu einer anderen Jahreszeit Läuse bei sich selbst oder Familienmitgliedern, dann bleiben Sie zu Hause und leiten sie zügig die Behandlung mit einem geeigneten Mittel ein. Kämmen Sie die feuchten Haare zusätzlich sorgfältig mit einem Nissenkamm aus.
● Informieren Sie unbedingt die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung, um das Risiko der weiteren Übertragung der Läuse zu senken.
● Ist bekannt, dass eine Person des näheren Umfelds befallen ist, so empfiehlt es sich, Abstand zu halten, bis die Behandlung ihre Wirkung zeigt.

Sämtliche Gegenstände, die Kontakt zu den Haaren und somit auch zu den Läusen hatten, sollten Sie entweder waschen oder für 3 Tage in einen Plastiksack stecken. Gehen Sie möglichst offen mit dem Thema um und tragen Sie so zur Eindämmung der Läusesaison bei.

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