1. Corona Virus

Viele Fragen bei Booster-Telefonaktion der Wuppertaler Rundschau

Expertenteam klärte auf : Viele Fragen bei der Booster-Telefonaktion

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bot mit der Rundschau eine Telefonaktion zum Thema Booster-Impfung an. Viele Leserinnen und Leser meldeten sich bei dem Expertenteam. Einige Auszüge aus den Gesprächen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Corona-Variante Omikron als besorgniserregend ein. Wirken die Impfstoffe noch?

Ja, alle Impfstoffe, die aktuell in Deutschland zur Verfügung stehen, schützen nach derzeitigen Erkenntnissen sehr gut vor einem schweren Krankheitsverlauf. Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Virusvarianten wird kontinuierlich überprüft – so auch gegen Omikron. Die Hersteller planen verschiedene Anpassungen, die – falls es notwendig sein sollte – besser vor neuen Virusvarianten schützen können.

Warum ist auf einmal eine Booster-Impfung nötig?

Auffrischimpfungen – auch Booster-Impfungen genannt – dienen generell dazu, einem nachlassenden Impfschutz entgegenzuwirken. Solche Auffrischungen sind beispielsweise bekannt bei Tetanus oder Diphtherie. Auch hier wird in festgelegten Zeitabständen geimpft, um den Schutz gegen den jeweiligen Erreger aufrechtzuerhalten.

Meine Oma ist über 90. Sie wollte eigentlich die Booster-Impfung. Aber Ihr Hausarzt macht die Impfung nicht. Nun will sie nicht mehr. Was kann ich tun?

  • Bild einer Impfung bei der Freiwilligen
    Am Montag, 29. Dezember 2021 : Telefonaktion zur Booster-Impfung
  • Symbolbild.
    Corona-Pandemie : Stadt vergibt Termine für Booster-Impfungen
  • Archivbild aus dem inzwischen geschlossenen Impfzentrum
    Corona-Pandemie : Booster-Impfung: Kein „Windhundrennen“ notwendig

Vielleicht können Sie ihr den Weg zur Impfung ebnen, indem Sie Impfangebote im Netz recherchieren, für sie einen Termin machen und sie zur Impfung begleiten.

Ich soll den Booster mit Moderna bekommen. Ist Moderna genauso gut wie BioNTech?

Ja, für die Booster-Impfung hat die Ständige Impfkommission sowohl den Impfstoff von Moderna als auch von BioNTech empfohlen. Eine Ausnahme gibt es für unter 30-Jährige. Für sie empfiehlt die STIKO nur Comirnaty von BioNTech, da in dieser Altersgruppe das Risiko einer Herzmuskelentzündung nach Impfung mit Moderna höher ist als nach Impfung mit BioNTech. Eine weitere Ausnahme sind Schwangere, für die – unabhängig vom Alter – ab der 13. Schwangerschaftswoche BioNTech empfohlen wird.

Gibt es einen Grund, warum für die Auffrischung von AstraZeneca-Impfungen nur mRNA-Impfstoffe verwendet werden?

Wenn man zuerst einen Vektor-Impfstoff und anschließend einen mRNA-Impfstoff bekommt, werden deutlich mehr Antikörper gebildet, als wenn man nur mit Vektor-Impfstoffen geimpft wird.

Stimmt es, dass eine Impfung mit Johnson & Johnson nicht so gut wirkt?

Ja, es hat sich gezeigt, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson im Verhältnis zu den anderen COVID-19-Impfstoffen eine geringere Wirksamkeit gegenüber der aktuell vorherrschenden Delta-Variante des Coronavirus’ hat. Deswegen empfiehlt die Ständige Impfkommission mindestens vier Wochen nach der Impfung mit Johnson & Johnson eine Dosis BioNTech oder Moderna.

Wie groß soll der Abstand zwischen Impfserie und Booster sein?

Personen, die die erste Impfserie mit zwei Impfstoffdosen erhalten haben, sollten den Booster etwa sechs Monate nach der zweiten Impfung erhalten. Diese Zeitspanne ist als zeitliche Richtschnur zu verstehen, die nach ärztlichem Ermessen nicht tagesaktuell eingehalten werden muss.

Den Booster bekomme ich erst im Januar. Meine Zweitimpfung ist über ein halbes Jahr her und ich befürchte, dass mein Impfschutz nachlässt. Was kann ich machen?

Beherzigen Sie weiter die AHA+L-Formel: Halten Sie anderthalb Meter Abstand zu anderen Menschen, beachten Sie die Hygieneregeln, tragen Sie im Alltag Maske und lüften Sie regelmäßig. Sie haben als Geimpfte ein niedrigeres Risiko, sich anzustecken und schwer an COVID-19 zu erkranken. Aber wie unsere Großeltern schon sagten: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Ist ein Antikörpertest vor der Auffrischungsimpfung erforderlich?

Nein. Antikörpertests können einen Hinweis darauf geben, ob eine Corona-Infektion durchgemacht wurde. Es gibt aber keinen belastbaren Grenzwert, ab welcher Antikörperkonzentration ausreichend Schutz vor einer neuen Infektion besteht. Daher ist die Kenntnis, ob und wie viele Antikörper man gegen Corona hat, für die Entscheidung über eine Auffrischimpfung nicht erforderlich.

Ich bin vollständig geimpft. Gilt mein Impf-Zertifikat, obwohl ich noch keine Auffrischimpfung habe?

Ja, es gilt weiterhin. Ihr bisher erreichter Status eines vollständig Geimpften bleibt bestehen.