Diskussion über Neubau Wuppertaler Moscheen: Einfluss von Diyanet steigt nicht

Wuppertal · Nachdem die Initiative „Gathe für alle“ angekündigt hat, Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen den Bau einer DITIB-Moschee auf dem Gelände des Autonomen Zentrums an der Markomannenstraße zu sammeln, hat die Interessensvertretung Wuppertaler Moscheen eine Pressemitteilung veröffentlicht. Der Wortlaut.

Visualisierung der Moscheepläne an der Gathe.

Visualisierung der Moscheepläne an der Gathe.

Foto: DITIB Wuppertal-Elberfeld

„Die Wuppertaler Moscheen begrüßen den Beschluss des Wuppertaler Stadtrates vom 6. März .2023 zum Neubau der Moschee an der Gathe. Dieser Beschluss ist ein Bekenntnis für Vielfältigkeit, Religionsfreiheit und Toleranz. ,Die Moschee wird von einer sehr ansprechenden Architektur mit vielen sozialen und kulturellen Angeboten für die Wuppertalerinnen und Wuppertaler geprägt sein und wird den Stadtteil um ein Vielfaches aufwerten‘, so der Vorsitzende der Interessenvertretung Wuppertaler Moscheen Mohamed Abodahab.

Die drei ,DITIB-Gemeinden‘ in Wuppertal sind Gründungsmitglieder und ein wichtiges und unabdingbares Standbein in der Arbeit der Interessenvertretung Wuppertaler Moscheen. Es besteht seit vielen Jahren eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Daher stehen die Moscheegemeinden der Interessenvertretung ausnahmslos hinter dem Bauprojekt und sehen neben der sehr positiven Entwicklung der örtlichen Moscheegemeinde an der Gathe auch eine große Chance, Moscheen im offiziellen Stadtbild zukünftig besser zu integrieren.

Die Türkisch-Islamische Gemeinde an der Gathe ist weltoffen und äußerst gesprächsbereit. Sie hat eine sehr vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit betrieben und hat viele Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürger im Planungsprozess beteiligt. Seit Jahrzehnten leistet sie wichtige Öffentlichkeits- und Integrationsarbeit. ,Es ist wichtig, die lokalen Akteure, die für Offenheit und Zusammenhalt in der Gesellschaft stehen, in ihrem Wirken zu unterstützen‘, findet Samir Bouaissa, Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Wuppertal.

Auch der Vorsitzende des Vereins Anadolu Wuppertal, Erol Celik. ist davon überzeugt, dass ein alternativer und geeigneter Standort für das Autonome Zentrum Wuppertal gefunden wird. Dafür sollten die Kräfte gebündelt werden. ,Durch den Neubau ändert sich das Stadtbild zum Positiven und die Angebotsvielfalt der Moscheegemeinde wird vielen Wuppertalerinnen und Wuppertalern zugutekommen.‘

Dass indes ein etwaiger Einfluss der türkischen Religionsbehörde Diyanet durch den Moscheeneubau steigen soll, ist aus Sicht der Interessenvertretung Wuppertaler Moscheen nicht nachvollziehbar; schließlich besteht die Gemeinde seit Jahrzehnten.

In Wuppertal tolerieren sich die Menschen gegenseitig und respektieren einander. Die Interessenvertretung Wuppertaler Moscheen dankt daher allen Befürwortern aus Politik, Religion und Verwaltung aber auch allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Unterstützung zu diesem Bauprojekt.“

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