Campuspastor Christian Knorr über Kirche im Kino "Eine gute Atmosphäre ist uns wichtig"

Wuppertal · Seit Oktober verwandelt sich jeden Sonntagmorgen der große Saal des Rex Kinos in eine Kirche, wenn die Mitglieder der Wuppertaler Christus-Gemeinde gemeinsam Gottesdienst feiern. Rundschau-Volontärin Hannah Florian sprach mit Campuspastor Christian Knorr über das Konzept "Kirche im Kino".

 Campuspastor Christian Knorr vor dem Rex-Kino, in dem seit Oktober jeden Sonntag ein Gottesdienst stattfindet.

Campuspastor Christian Knorr vor dem Rex-Kino, in dem seit Oktober jeden Sonntag ein Gottesdienst stattfindet.

Foto: Rundschau

Rundschau: Gottesdienst in einem Kinosaal zu feiern ist ja schon recht ungewöhnlich. Warum hat sich die Christus-Gemeinde das Rex-Kino als Ort für ihren Gottesdienst ausgesucht?

Knorr: Wir haben schon seit Jahren rumgescherzt, dass wir es gerne mal im Rex probieren würden. Da wir viele Gemeindemitglieder aus Elberfeld haben und unser Standort in Oberbarmen für sie recht weit weg liegt, haben wir uns in Elberfeld nach einem weiteren Standort umgesehen. Da es zu teuer ist, ein Gebäude zu kaufen, haben wir im Rex angefragt. Der Betreiber fand die Idee ganz toll. Und was noch wichtig ist: Das Rex hat eine schöne Kaffeetheke und wir bieten unseren Besuchern immer Kaffee an. Eine gute Atmosphäre ist uns wichtig.

Rundschau: Was genau passiert denn sonntagmorgens im Rex-Kino?

Knorr: Der Betreiber hat uns den großen Saal und das Foyer zur Verfügung gestellt. Schon morgens ab 8 Uhr sind wir dann vor Ort, bereiten die Kaffeebar vor und die Band probt ein letztes Mal. Um 10.30 Uhr geht dann der Gottesdienst mit Live-Musik und einer Predigt los. Auch die Kinoleinwand wird natürlich in den Ablauf eingebunden, die Songtexte der Band laufen zum Mitsingen auf dem großen Bildschirm. Parallel dazu findet gegenüber auf einer Büroetage die Kinderkirche statt.

Rundschau: Ein Kino hat ja seine ganz eigene Atmosphäre und ist zudem recht dunkel. Wie wird dieser ungewöhnliche Standort von den Gottesdienstbesuchern angenommen?

Knorr: Bisher waren die Reaktionen alle positiv. Es herrscht eine schöne Atmosphäre im Kinosaal, wir belassen es recht abgedunkelt und beleuchten nur mit dezentem Licht. Viele Besucher finden den Standort ungewöhnlich, aber spannend. Zudem haben wir im Rex viele Neubesucher und Wuppertaler, die zufällig vorbeilaufen und spontan hereinschauen. Im Schnitt haben wir sonntags 190 Besucher, das ist für den Start schon recht gut.

Rundschau: Im Zusammenhang mit dem Gottesdienst im Rex Kino sprechen Sie von ,Campus Elberfeld'. Was bedeutet das?

Knorr: Anstatt Campus hätten wir auch Standort sagen können, aber da wir mehrere Standorte haben, die alle zusammen gehören, haben wir den Begriff Campus gewählt. Außerdem steckt da auch ein Rahmenprogramm dahinter, mit dem wir jetzt langsam anfangen. Wir starten mit einer Fußballschule und möchten weitere Angebote über unser Sozialwerk schaffen.

Rundschau: Der Auftritt der Christus-Gemeinde und ,Kirche im Kino' sind ja recht modern. Geht's nur um junge Leute?

Knorr: In der Bibel ist ja nicht festgelegt, wie man einen Gottesdienst feiern soll. Wir möchten verschiedene Geschmäcker treffen und einen recht moderne Gottesdienste feiern, mit dem wir aber tatsächlich jedes Alter ansprechen, vom Kind bis zum Senior. Zudem sind wir eine Multikulti-Gemeinde mit bis zu 35 verschiedene Ethnien.

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