AStA der Bergischen Uni BAFöG-Reform: Lob und Forderungen aus Wuppertal

Wuppertal · Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) an der Bergischen Universität begrüßt, dass die Bundesregierung sich auf eine Reform des BAFöG geeinigt hat – und wünscht sich gleichzeitig weitere Änderungen.

Die Bergische Uni auf dem Wuppertaler Grifflenberg.

Die Bergische Uni auf dem Wuppertaler Grifflenberg.

Foto: arturimages/Tomas Riehle

„Dieser Schritt war längst überfällig", meint die amtierende AStA-Vorsitzende Lea Hochkirchen. „Die finanzielle Situation der Studierenden in Deutschland ist prekär.“ 2021 seien 37,9 Prozent der Studierenden armutsgefährdet gewesen. Gleichzeitig habe der Anteil an Studentinnen und Studenten, die BAföG beziehen, im selben Jahr mit circa elf Prozent einen historischen Tiefstand erreicht. „Wir freuen uns, wenn durch eine Erhöhung der Freibeträge endlich wieder mehr Studierende BAFöG beziehen können, langfristig fordern wir aber nach wie vor ein elternunabhängiges BAFöG", so Hochkirchen. Die sei notwendig, um Bildungsgerechtigkeit in Deutschland herzustellen.

Der größte Kritikpunkt der Wuppertaler Studierendenvertretung ist, dass eine Erhöhung des BAFöG ausbleibt. „Wir teilen die Position von Mathias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, dass eine Erhöhung der Bedarfssätze und der Wohnkostenpauschale dringend nötig ist", erklärt Hochkirchen, „denn auch in Wuppertal wird es für Studierende zunehmend schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden und die Lebenshaltungskosten steigen.“

So zeige die letzte Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks (DSW), dass die Mietbelastung für Studierende in Wuppertal binnen fünf Jahren um 24 Prozent auf durchschnittlich 390 Euro im Monat gestiegen ist (2016: durchschnittlich 314 Euro pro Monat), während die BAföG-Wohnpauschale aktuell bei 360 Euro liegt. Eine „regelmäßige und automatische Erhöhung der Sätze wie bei anderen staatlichen Leistungen“ ist aus Sicht des AStA „unbedingt notwendig“.

Der Allgemeine Studierendenausschuss freut sich, dass es einfacher werden soll, dass Studienfach zu wechseln oder ein Semester länger zu studieren. „Aber auch hier sehen wir noch Handlungsbedarf“, so Lea Hochkirchen. „Es gibt vielfältige Gründe, warum eine Verlängerung des Studiums nötig sein kann. Und die aktuelle Gesetzeslage wird dem nicht gerecht, auch in Wuppertal wird nur circa ein Viertel der Studierenden in Regelstudienzeit fertig. Es kann auch nicht sein, dass Studierende, die sich in der akademischen und studentischen Selbstverwaltung ehrenamtlich engagieren, erst nachträglich eine Verlängerung bewilligt bekommen und so für ihr Engagement zum Teil ein hohes Risiko eingehen müssen."

Die Einführung der Studienstarthilfe sei positiv. Lea Hochkirchen: „Bisher war es gerade für Studierende, deren Eltern Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen, oft kaum möglich, nötige Umzüge oder Kautionen zu finanzieren. Ob 1.000 Euro dafür reichen, bezweifeln wir, aber die Einführung ist ein wichtiger erster Schritt."

Die Wuppertaler Studierendenvertretung hofft, dass der Bundestag nach dem noch ausstehenden Kabinettsbeschluss entsprechende Verbesserungen vornehmen wird. Der AStA will auch den Wuppertaler Bundestagsabgeordneten eine entsprechende Nachricht schreiben.

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