Leserbrief „Ängste sind völlig unbegründet“

Betr.: Stadttauben / Leserbrief „Können Krankheiten verbreiten“

 Eine Taube in Elberfeld.

Eine Taube in Elberfeld.

Foto: Christoph Petersen

Liebe Leserinnen und Leser, immer wieder muss ich lesen, dass Tauben als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet werden, weil sie wie Ratten Krankheiten übertragen und als Schädlinge betrachtet werden. Derartige Aussagen schüren unnötige Ängste und sind zudem völlig unbegründet.

Bereits im April 1994 hat das Bundesgesundheitsministerium festgestellt, dass „das Risiko einer menschlichen Infektion durch Kontakt mit freilebenden Tauben im Allgemeinen nicht höher einzustufen ist, als das Risiko einer Infektion durch den Kontakt mit Zuchttauben, Heim- oder Ziervögeln“.

Und weiter stellte das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin im Februar 1998 fest, dass eine im Jahr 1966 erfolgte Einschätzung der verwilderten Haustaube als obligatorischer Gesundheitsschädling aus deren Sicht nicht mehr stichhaltig ist. Damit haben Stadttauben nicht den rechtlichen Status eines Schädlings und dürfen auch nicht als solche bezeichnet werden.

Im Jahr 2017 hat unter anderem die Landesbeauftragte für Tierschutz in Niedersachsen den Wahrheitsgehalt von Aussagen zur Gefährdungseinstufung von Stadttauben, unter anderem durch Schädlingsbekämpfungsfirmen, überprüft. Alle Behauptungen konnten entweder als falsch oder völlig übertrieben entlarvt werden.

Also bitte, habt keine Angst vor den Tauben – sie tun euch nix und sie machen euch auch nicht krank, wenn ihr ihnen zufällig auf der Straße begegnet. Achtet einfach darauf, nicht in Berührungen mit dem Kot zu kommen, was aber für jedes Tier gilt.

Und sollte es doch mal versehentlich passieren, wascht euch die Hände, wie ihr es zu Hause nach jeder Katzentoiletten- oder Hamsterkäfigreinigung auch macht. Die Geschichte der „Ratten der Lüfte“ ist damit schon seit Jahren zu Ende erzählt.

Britta Gerlach

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