Weniger Kunden in der Elberfelder City

Am Mittwoch (5. November 2014) hat die IHK die Ergebnisse einer Umfrage bei ihren Elberfelder Mitgliedern veröffentlicht, in der es um die Folgen der nun etwa 100 Tage dauernden B7-Sperrung geht. Angeschrieben worden waren 3.400 Unternehmen im City-Kernbereich, geantwortet haben 302. Diese Firmen haben zusammen 11.198 Mitarbeiter.

 So sieht es aus, das Problem: Der tägliche Rückstau aus dem Luisenviertel und vom Robert-Daum-Platz auf die B7.

So sieht es aus, das Problem: Der tägliche Rückstau aus dem Luisenviertel und vom Robert-Daum-Platz auf die B7.

Foto: kpm

Das Ergebnis: Besonders der Einzelhandel und die Gastronomie sind von teilweise massiven Kunden- und Umsatzverlusten betroffen.

Schwer trifft es den Handel: Zwei Drittel der Einzelhändler, die bei der Umfrage mitmachten, berichten von zweistelligen Kunden- und Umsatzrückgängen, ähnlich schlecht sieht die Entwicklung im Bereich Gastronomie aus. Das Fazit der IHK: 88 Prozent der Elberfelder Einzelhändler und 90 Prozent der Gastwirte melden Kundenrückgänge. Jeweils ein Viertel der Betriebe verzeichnet Verluste in Höhe von über 20 Prozent. IHK-Geschäftsführungsmitglied Thomas Wängler: "Das ist eine Menge Holz, was da wegfällt. Eine sehr traurige Entwicklung."

Ganz entscheidend für die schlechte Stimmung in der Elberfelder City ist die völlig unbefriedigende Lage im Laurentius- und Luisenviertel: Nicht etwa die Erreichbarkeit der Gegend sei das Problem, so die IHK und die anwesenden Einzelhändler, sondern das Wieder-Verlassen des Viertels. Neben einer optimierten Beschilderung und der besseren Abstimmung von Baumaßnahmen fordern die Unternehmen vor allem Verbesserungen an den Brennpunkten Robert-Daum-Platz und Tannenbergstraße/Steinbeck. Das geordnete Abfließen des Verkehrs sei hier mittlerweile der Seltenheits-Fall.

Unabdingbar seien deswegen Entlastungen: Vorgeschlagen wird, den Wall testweise ab 18 Uhr (und nicht erst ab 19 Uhr) für Pkw zu öffnen, damit der Verkehr aus den Parkhäusern diesen Weg nehmen kann, sowie die Einbahnstraßenrichtung in der Bergstraße umzukehren, damit aus der Kasinostraße zur Hochstraße gefahren werden kann. Auch müsse getestet werden, ob nicht das Rechtsabbiegen vom Islandufer in die Südstraße wieder erlaubt wird. Außerdem mahnt die IHK an, den Robert-Daum-Platz durch Umbauten leistungsfähiger zu machen: Vor allem ein zweiter Rechtsabbieger von der B 7 auf die Briller Straße sei erforderlich.

IHK und Einzelhändler übten deutliche Kritik an der Stadt: Die müsse aufhören, "zu prüfen und zu prüfen" — und jetzt tatsächlich einmal neue Ideen testen. Buchhändler Michael Kozinowski: "Das muss morgen geschehen und nicht erst übermorgen." Zu den bisher von der Stadt getroffenen Verkehrslenkungsmaßnahmen sagte Angelika Finkernagel, Geschäftsführerin der Galeria Kaufhof: "Das Paket ist so nicht zufriedenstellend."

Kritisiert wurde darüber hinaus grundsätzlich eine unzureichende Baustellenkoordination, die den falschen Eindruck unterstütze, Elberfeld sei kaum mehr erreichbar, ohne dabei in irgendeinem Stau zu landen.

Dazu die Stellungnahme des OB: hier klicken!

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