Fußball-Regionalliga: 1:5 (1:2) bei Viktoria Köln WSV verliert Punkte und Wickl

Wuppertal / Köln · Am ersten Spieltag der Rückrunde hat der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV beim Tabellenführer Viktoria Köln mit 1:5 (1:2) den Kürzeren gezogen. Vor 1.370 Zuschauern im Sportpark Höhenberg setzte sich die individuelle Klasse des Aufstiegsfavoriten durch.

 Torwart Sebastian Wickl wird von Betreuer Klaus Hoffmann (li.) und Mannschaftsarzt Dr. Tim Heinz in die Kabine gebracht.

Torwart Sebastian Wickl wird von Betreuer Klaus Hoffmann (li.) und Mannschaftsarzt Dr. Tim Heinz in die Kabine gebracht.

Foto: Dirk Freund

Kritik gab es an der Schiedsrichter-Leistung.

Beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Schon nach drei Minuten nutzte Kreyer einen Stellungsfehler in der WSV-Abwehr zum 1:0. Der Aufsteiger zeigte sich aber keineswegs geschockt und antwortete postwendend: Pagano besorgte nach einer Flanke von Iblay das 1:1.

 Tristan Duschke (Nummer 25) mit vollem Körpereinsatz.

Tristan Duschke (Nummer 25) mit vollem Körpereinsatz.

Foto: Dirk Freund

Es ging munter weiter: Schmetz leistete sich nach Meinung des Schiedsrichters ein elfmeterwürdiges Foul an Backszat; Wunderlich verwandelte den Strafstoß sicher - 2:1 (18.). Danach beruhigte sich die Partie etwas vor den Toren, blieb aber nicht minder intensiv. In der 42. Minute forderte der WSV einen Elfmeter, als Ilbay im Strafraum zu Boden ging. Der Pfiff der Schiedsrichters blieb aber aus.

Rundschau-Livetickerer Julian Schumacher zur Halbzeitpause: "Ein spannendes Spiel geht in die Pause. Nach zwei frühen Toren macht Köln mehr und geht durch einen Elfmeter wieder in Führung. Beide Mannschaften kämpfen um jeden Metern. Es war wohl doch kein Elfer, den der WSV da hätte bekommen müssen. Aber eine Notbremse war es trotzdem. Und auch der Elfmeter, den die Viktoria bekommen hat, war mehr als zweifelhaft. Grebe soll gefoult haben - wenn überhaupt war sein Eingreifen aber auch nicht im Sechzehner."

Die Viktoria zeigte jedoch auch nach dem Wechsel weiter, warum die Mannschaft als Aufstiegsfavorit gilt. Torjäger Wunderlich verwandelte einen Freistoß aus 20 Metern perfekt in den Winkel zum 3:1 (53.). Beim Abwehrversuch prallte WSV-Keeper Wickl gegen den Pfosten und musste verletzt ausgewechset werden. Für ihn kam Ersatzschlussmann Ahlers zu seinem ersten Einsatz. Der WSV gab sich aber nicht auf. Pagano verfehlte mit seinem Schuss den Anschlusstreffer nur um Zentimeter (59.).

Gelesen war die Messe in der Domstadt, als Hagemann angeschossen wird und einen Handelfmeter verursacht. Wunderlich ließ sich auch diese Chance nicht entgehen - 4:1 (71.). Als Ersatzkeeper Ahlers an einer Flanke vorbeisegelt, steht es durch Holzweiler sechs Minuten später gar 5:1. Die rund 400 mitgereisten WSV-Fans feierten dennoch. Sie belohnten den Kampf, der nicht belohnt wurde. Auch Topal scheiterte knapp (80.).

Stefan Vollmerhausen (Trwiner Wuppertaler SV): "Glückwunsch zum klaren Sieg. Ich denke, das nennt man einen Lauf. Das ist eine starke und eine gute Entwicklung. Glückwunsch von meiner Seite. 5:1 hört sich klar an, das haben wir uns anders vorgestellt. Wir wollten unbedingt was mitnehmen. Wir haben viele Ansätze gesehen, das es so klar ist, tut der Mannschaft leid. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir mit elf Mann vom Platz gehen. Ich glaube, wir hatten Probleme beim Ausspielen von Kontern, wo wir im ersten Durchgang auch in Führung hätten gehen können. Das ist uns leider nicht gelungen. Am Ende nehmen wir die Niederlage so, wie sie ist, und werden uns auf Fortuna Düsseldorf vorbereiten." Erst auf Nachfrage zur Schiedsrichterleistung ergänzte er dann noch: "Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich in die Richtung eigentlich nicht äußern will, aber wenn ich so direkt gefragt werde: Wir hatten einen ärgerlichen Lauf. Wir haben vier Spielen in Folge ein Tor geschossen, das wegen Abseits keins war. Die Schiedsrichter müssen schnell eine Entscheidung treffen, aber wir haben es in der Kabine auf dem Laptop gesehen, es ist Wahnsinn, eigentlich unglaublich. Fakt ist, der Elfmeter, der zum 2:1 führte, war klar vor'm Sechzehner. Die klare rote Karte, darüber brauchen wir nicht sprechen. Ein Foulspiel hat vor dem 3:1 auch nur der Schiedsrichter gesehen. Das Ärgerliche ist nicht das Tor, sondern die Gehirnerschütterung unseres Torwarts. Wenn der zweite Elfmeter einer war, müssen wir auch mindestens zwei bekommen. Umso ärgerlicher ist es, wenn man das Schwarz auf Weiß hat. Die Regelauslegung und Spielführung war in beide Richtungen sehr grenzwertig. In entscheidenden Szenen wurde aber gegen uns entschieden. Ich sage nicht, dass wir dann gewonnen hätten, aber es tut mir einfach leid für meine Mannschaft, die sich viel vorgenommen hat und nun mit langen Gesichtern nach Hause fährt."

Marco Antwerpen (Viktoria Köln): "Wir sind sehr sehr zufrieden. Wir wussten, dass mit Wuppertal eine Mannschaft kommt, die das bisher sehr gut macht. Und so hat sich das auch präsentiert. Wir haben uns gut im Aufbau präsentiert. Es spricht für Stevie, dass er sich nicht zum Schiedsrichter äußert, der heute sicher das ein oder andere Mal glücklich für uns gepfiffen hat. Die Jungs haben einfach richtig Lust zum Fußballspielen. Ich glaube, aktuell können wir sehr sehr zufrieden sein. Wir freuen uns nun auf das Spitzenspiel gegen Gladbach."

Im vorletzten Spiel vor der Winterpause empfängt der WSV am kommenden Sonntag (4. Dezember 2016) die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 14 Uhr.

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