Nach Toreschluss - die Wochenendsatire Dackelverbot?

Wuppertal · Es gibt Überschriften, bei denen man alles andere stehen und liegen lässt und einfach weiterlesen muss. So eine stand vor wenigen Tagen über dem Newsletter des Verbandes für das Deutsche Hundewesen. Sie lautete: „Wird der Dackel verboten?“

Roderich Trapp.

Roderich Trapp.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Wie bitte? Was ist denn falsch am Dackel, der mit seinem windschnittigen und tiefergelegten Chassis sowie den als Frontspoiler ausgebildeten Ohren quasi den Formel-1-Wagen unter den Hunderassen darstellt? Möglicherweise genau das, befürchtete der Verband für das Deutsche Hundewesen, als er jetzt den Entwurf für die Novelle des Tierschutzgesetzes las.

Da steht zwar eigentlich nur drin, dass Qual-Züchtungen verhindert werden sollen, die Hunde mit schlechterer Atmung als Darth Vader und Körpern wie Sumoringer mit vier Beinen produzieren. Nun kommt dieser Gesetzesentwurf aber aus dem Haus von Cem Özdemir. Das ist der Minister, der die hängenden Mundwinkel von Angela Merkel aufträgt und Kantinengänger vor Currywürsten, Kinder vor Süßigkeiten und demnächst wahrscheinlich auch noch Süßigkeiten vor Kindern schützen möchte.

Deshalb befürchtete das organisierte Hundewesen, dass Dackel gemeint sein könnten, wenn im Gesetzestextentwurf von zu verbietenden Skelettanomalien wie ungewöhnlich kurzen Beinen oder auffällig kleinem Wuchs die Rede ist. Dann müsste man allerdings auch Olaf Scholz verbieten ...

Vielleicht hat Özdemir auch deshalb sehr schnell klargestellt, dass Dackel auf keinen Fall verboten werden sollen. Die Petition gegen die Tierschutzgesetzesnovelle hatte bis dahin schon mehr als 47.000 Unterzeichner. Darunter mit Sicherheit auch TV-Hausmeister Krause, der von 1999 bis 2010 in der gleichnamigen Kult-Serie acht Staffeln lang bewies, dass der Dackel - in diesem Fall auf den Namen Bodo hörend - seinem Besitzer intellektuell durchaus haushoch überlegen sein kann.

Teckel Bodo lag in den meisten Folgen einfach nur in seinem Körbchen und verfolgte mit traurigem Dackelblick, wie das Ensemble um Tom Gerhardt und den später zum Glück noch gereiften Wuppertaler Axel Stein so zu tun versuchte, als handele es sich bei ihnen um Schauspieler. Diesen Dackelblick setzen übrigens auch Kinder gerne ein, um an Süßigkeiten zu kommen. Ob Herr Özdemir mit erhobenem Zeigefinger angedackelt kommt, wenn sie eine ganze Tüte Haribos killen, ist ihnen dabei ziemlich egal ...

Bis die Tage!

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