Kommentar zum Engelshaus-Besucherzentrum Architektur-Applaus!

Wuppertal · Das städtische Gebäudemanagement (GMW) bekommt ja immer wieder Prügel. Von mir heute nicht. Im Gegenteil.

 Das Besucherzentrum (re.) verbindet das Museum für Industriekultur und das Engels-Haus.

Das Besucherzentrum (re.) verbindet das Museum für Industriekultur und das Engels-Haus.

Foto: Wuppertaler Rundschau/sts

Die Lösung der Aufgabe, zwischen das historische Engels-Haus und das ebenfalls historische Museum für Frühindustrialisierung ein Gebäude für ein modernes Besucherzentrum zu setzen, ist schlicht und ergreifend sehr gut gelungen. Wobei „schlicht“ genau das richtige Wort ist: Denn die schmale, schlanke Immobilie, die jetzt hier steht, präsentiert sich schlicht im besten Sinn.

Unaufdringlich und in zeitgemäßer, zeitloser Glas-Sichtbeton-Kombination zeigt diese Architektur, wie Geschichte und Gegenwart als Zusammenklang miteinander verbunden werden können. Als das Ganze noch im Rohbau war, gab es (natürlich sofort) die ersten Motz-Leserbriefe. Ich wünsche mir, es kämen nun keine solchen mehr.

Die aus Metall gewebten Sonnenschutzbahnen vor und seitlich des Besucherzentrums sowie die zurückhaltend-sachliche und doch gar nicht „kühle“ Innengestaltung ergeben einen Gesamteindruck, der einfach passt. So kann gelungene moderne Architektur aussehen.

Doch damit nicht genug: Wer sich jetzt den gesamten Komplex zwischen Opernhaus und Theater am Engelsgarten ansieht, wird erleben, dass hier etwas entstanden ist, das großes optisches und stadtgestalterisches Potenzial hat. Zumal sich vom leicht erhöhten Standpunkt vor dem Besucherzentrum (und von drinnen nach draußen schauend erst recht) zeigt, wie schön der rustikal gepflasterte und zusätzlich begrünte Platz zwischen Engels-Haus und Theater bald sein wird. Es wird nur noch kurze Zeit vergehen, dann hat Unterbarmen hier ein Areal mit viel Charakter. In sich geschlossen und doch auch offen. Eine kleine, besondere Insel nur wenige Schritte von der B7 entfernt.

Mit der Opern- und Tanzkultur auf der einen sowie der Theaterkultur auf der anderen Seite und der Industriekultur mittendrin ist das eine Insel, die es verdient hat, viele Besucher von hier und von anderswo zu haben.

Und auf den Biergarten, der dort entstehen soll, freue ich mich ganz besonders.

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