Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Fedler und viele offene Fragen

Wuppertal · Überraschend deutlich äußerte sich WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler am Donnerstag (3. November 2016) auf der Pressekonferenz vor dem Bonn-Spiel zur Personalie Lukas Fedler. Der Innenverteidiger war vor Wochen aus disziplinarischen Gründen vom Training freigestellt worden.

 Lukas Fedler (re.) am Rande des Pokalfinals in Essen.

Lukas Fedler (re.) am Rande des Pokalfinals in Essen.

Foto: Dirk Freund

Nachdem sein Coach Stefan Vollmerhausen das Wort der "Suspendierung" anfangs tunlichst vermieden hatte, wurde dies gar nicht mehr in Frage gestellt. Vielmehr scheint es so, als solle der 24-Jährige sich einen neuen Verein suchen.

Bölstler gab zu Protokoll, dass die Suspendierung "ihre Gründe" habe. "Es gab verschiedene Eskapaden abseits des Platzes. Und das Verhältnis von Lukas zur sportlichen Leitung sowie zur Mannschaft ist zerrüttet." Und weiter: "Wir werden von der Entscheidung nicht mehr abrücken, sie steht fest." Klare Worte, die wenig Interpretationsspielraum lassen. Die genauen Hintergründe bleiben weiter im Verborgenen. Sportdirektor und Trainer wollen sich dazu nicht äußern, führen lediglich ihre Verantwortung gegenüber dem Verein an.

Fedler, der vor der Aufstiegssaison aus Ratingen gekommen war und gleich zum Stammspieler avancierte, musste sich kurz vor dem Saisonende einer Sprunggelenks-OP unterziehen und verpasste dadurch unter anderem auch das Pokalfinale in Essen. Zuvor war bereits im April dieses Jahres sein auslaufender Vertrag bis Sommer 2017 verlängert worden - eine logische Folge nach 35 von 40 möglichen Einsätzen. In der neuen Saison bestritt der Abwehrrecke bislang hingegen kein einziges Spiel.

Offenbar wird auch kein weiteres mehr hinzukommen - zumindest nicht im rot-blauen Dress. Gegenüber der Rundschau offenbarte Fedler selbst große Enttäuschung ob der Aussagen vom Donnerstag, wollte oder besser konnte inhaltlich aber keine Stellung beziehen. Auch zu den Angaben Bölstlers, dass der Spieler auf Lösungsvorschläge bislang nicht eingegangen sei, darf Fedler, der selbst Jura studiert, aus rechtlichen Gründen nichts sagen: "Ich würde mich gerne äußern, schließlich habe ich ja bislang zu dem Thema komplett geschwiegen. Aber das geht aktuell noch nicht."

Und so wird deutlich, dass der geborene Wuppertaler die Hoffnung auf eine zweite Chance noch nicht aufgegeben hat. Mit 13 Jahren kickte er erstmals für die Wuppertaler, war früher selbst oft als Fan im Stadion und kommentierte deswegen ohne zu zögern: "Der WSV ist mein Herzensverein!" Die Bitte Fedlers, wieder mit dem Team trainieren zu dürfen, sei ihm zuletzt aber ausgeschlagen worden. Dazu sagte er wörtlich: "Ich erwarte wieder zum normalen Trainingsbetrieb mit meinen Mannschaftskollegen, mit denen ich - der Situation zum Trotz - in gutem Kontakt stehe, zugelassen zu werden."

Wie es jetzt weitergeht? Das weiß offenbar niemand so wirklich. Bölstler betonte, man habe versucht, sich fair und auch im Interesse des Akteurs zu einigen, und fügte hinzu, die Angelegenheit liege nun beim Vorstand. Fedler wartet unterdessen ab: "Es sind einige Fragen offen. Ich muss schauen, was der Verein an mich heranträgt."

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