Fußball: Spannung vor dem Pokalfinale steigt Der WSV und das "Highlight für alle"

Wuppertal · Die Generalprobe war gelungen. Doch mit dem Pokalfinale am kommenden Samstag (28. Mai 2016) mochte sich Stefan Vollmerhausen, Chefcoach des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV, nach dem 3:1-Heimsieg gegen den TSV Meerbusch noch nicht allzu sehr beschäftigen.

 Der heutige WSV-Sportdirketor Manuel Bölstler (li.) im Januar 2008 im Duell mit Franck Ribery.

Der heutige WSV-Sportdirketor Manuel Bölstler (li.) im Januar 2008 im Duell mit Franck Ribery.

Foto: Dirk Freund

"Wir haben heute gut gespielt, allerdings einige Chancen liegen lassen. Trotzdem bin ich zufrieden. Das Allerwichtigste ist, dass wir jetzt eine gute Trainingswoche hinlegen", machte er deutlich.

Ganz am Pokalhit kam der 43-Jährige dann aber doch nicht dabei: "Der Druck liegt auf Essener Seite. Wir können locker hinfahren. Natürlich ist uns klar, wie wichtig das Spiel für den Verein und die Stadt ist — und für die 5.000 Fans, die uns begleiten. Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir auch bei solchen Gegner dagegenhalten können, auch wenn RWE die stärkeren Einzelspieler hat." Co-Trainer Christ Liehn hatte den Regionalligisten am Samstag beim 2:1-Heimerfolg über die U23 von Borussia Dortmund vor rund 6.500 Besuchern noch einmal unter die Lupe geommen.

 Manuel Bölstler gegen Bayerns Sosa.

Manuel Bölstler gegen Bayerns Sosa.

Foto: Dirk Freund

Auch WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler war zufrieden mit dem "ordentlichen Spiel" gegen Meerbusch, in dem nur das Ende der ersten Halbzeit nicht nach seinem Geschmack war. Das Pokalfinale, blickte der 33-Jährige voraus, werde ein "Highlight für alle". Natürlich sei Essen als Regionalligist im eigenen Stadion Favorit. "Aber wenn wir eine Teamleistung wie gegen Oberhausen zeigen mit den 5.000 bis 6.000 WSV-Fans im Rücken, dann ist sicher einiges möglich. Wir werden die Jungs loslassen …"

Bölstler muss es wissen. Gehörte er doch zu der legendären Mannschaft, die 2007/2008 nach Siegen gegen Erzgebirge Aue und Hertha BSC Berlin erst im DFB-Pokal-Achtelfinale am FC Bayern München scheiterte. 61.500 Zuschauer in der Schalker Arena feierten trotz des 2:5 eine Riesensause; Bölstler mittendrin. "Klar wäre es für den Verein eine große Sache, wenn uns der Einzug wieder gelingt. Schließlich geht es um viel Renomee, und die Prämie für die erste Runde beträgt 140.000 Euro." Hinzu kommen die Eintrittsgelder der Partie gegen einen Erst- oder Zweitligisten.

Geld, dass dann auch in die Mannschaft investiert wird? "Ich rede am liebsten erst darüber, wenn es da wirklich ist. Wir haben noch nicht darüber gesprochen. Aber ich denke, dass der Vorstand es dann sinnvoll verwendet", so der Sportchef. Sollte der Oberliga-Meister das Pokalfinale gewinnen, erhält das Team übrigens eine Sonderprämie.

"Fünf bis sechs" Positionen sind laut Bölstler im neuen Kader noch offen. Entweder werden sie durch Neuzugänge oder aber Vertragsverlängerungen besetzt. Ob sich vor dem Pokalspiel noch etwas tut, "ist möglich, muss aber nicht sein". Sicher ist, dass der WSV wohl trotz der Anstoßzeit um 17 Uhr kein Tageshotel bezieht, sondern direkt anreist. "Wir werden nichts ändern, was in der Saison gut geklappt hat", legt sich Vollmerhausen fest, der sich über die Rückkehr von Gaetano Manno freute. "Von der Gundlagenausdauer ist er sehr weit, vom Fußballspezifischen fehlt natürlich nach der langen Pause noch etwas."

Auflaufen wird der WSV in Essen im Pokaltrikot, das als Sonderedition aufgelegt ist. Insgesamt gibt es 150 Exemplare, die im Fanshop in der Rathaus Galerie erhältlich sind. Auf der Brust prangt — wie in der kompletten Pokalsaison — der Schriftzug des Autohauses Schönauen. Keine schlechte Werbung vor den erwarteten 17.000 Zuschauern im Stadion Essen und den Millionen am Fernseher bzw. im Internet, die dort zur ARD-Livekonferenz erwartet werden.

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