Der ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Besuch bei den Legenden

Wuppertal · Ein bisschen Sightseeing muss natürlich auch sein, wenn man schon einmal in Stockholm bei diesem herrlichen Wetter ist. Also entschloss ich mich zu einigen wichtigen Attraktionen, so z.B. dem Skyview auf dem Globen, um die Skyline von Stockholm zu genießen; das Vasa-Museum, um das alte Kriegsschiff von 1628 zu bestaunen; eine Bootsfahrt in Gamla-Stan, der Altstadt von Stockholm und was noch?

 Peter Bergener vor dem ABBA-Poster.

Peter Bergener vor dem ABBA-Poster.

Foto: Peter Bergener

Natürlich darf eines nicht auf dem Programmpunkt fehlen: das ABBA-Museum!

"ABBA - das Museum" erzählt die unglaubliche Geschichte ihres Erfolges. Es ist eine interaktive Ausstellung über die Popgruppe, die am 7. Mai 2013 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm eröffnet wurde. Als Teil der "Swedish Music Hall of Fame" befindet sich das Museum im Untergeschoss des Gebäudes. Man schätzt die Zahl der Besucher auf eine Million im Jahr. Ja, das habe ich bei dem Andrang an der Kasse auch schon bemerkt.

 Die Band als Wachsfiguren.

Die Band als Wachsfiguren.

Foto: Peter Bergener

Was soll man aber denn schon über ABBA schreiben, was nicht jeder schon von der legendären Truppe kennt, etwa die unzähligen Hits, die sich noch heute wie warme Semmeln verkaufen, sei es "SOS", "Mamma Mia", "Fernando", "Dancing Queen" und allem voran der Beginn ihrer Karriere mit "Waterloo".

Im Glitzerlook und mit Plateausohlen trat die schwedische Band am 6. April 1974 auf. Ein Outfit, wie noch keine Gruppe vorher beim damaligen noch so genannten "Grand Prix Eurovision de la Chanson" hatte. Die Gitarre mit den scharfen Zacken und ein Song, der sofort ins Ohr geht, und dazu noch, dass alle Vier unglaublich sympathisch und locker waren.

Wenn man "ABBA" anschaute, dann sah man zwei glückliche schwedische Ehepaare, die sich privat und beruflich fantastisch ergänzen. Die beiden Männer Björn und Benny bastelten in einer einsamen Hütte so lange, bis sie ihren "unverwechselbaren" Sound arrangiert haben.

 Die Eintrittskarte von 1977.

Die Eintrittskarte von 1977.

Foto: Peter Bergener

Doch leider gibt es ABBA nicht mehr als Gruppe auf der Bühne, denn das Leben im Rampenlicht, der weltweite Erfolg und daraus resultierend die Tourneen ohne großartige Pausen, Fernsehshows und Interviews ließen das Eheglück zerbrechen. Die Nerven lagen Anfang der 1980er Jahr blank und für uns Fans bröckelte die perfekte Fassade.

1982 beendeten die Gruppenmitglieder dann ihre musikalische Zusammenarbeit aufgrund privater Differenzen und das letzte Album "The Visitors" verkaufte sich. Überhaupt haben ABBA fast 400 (!) Millionen Tonträger weltweit abgesetzt.

Immer wieder machen dann trotzdem noch Gerüchte die Runde, dass sie sich wiedervereinen, denn so ganz offiziell hat sich ABBA ja nie aufgelöst. Aber ich glaube, dass wäre auch ein fataler Fehler, denn es ist besser, wir behalten die Gruppe ABBA als junge, sympathische und dynamische Gruppe in Erinnerung.

Eine schöne Erinnerung an die Zeit der 1970er, so empfand ich den Besuch im ABBA-Museum, eine Zeit, die ich niemals missen möchte. Als kleine Überraschung habe ich sogar etwas nach Schweden aus Deutschland für diesen Artikel in der Wuppertaler Rundschau mitgebracht. In meinem Schreibtisch voller Souvenirs zu Hause habe ich vor meiner Abfahrt nach Stockholm etwas Besonderes gefunden: "Mein Konzert-Ticket vom 6.2.1977", denn ich habe in der Gruga-Halle in Essen damals live ABBA gesehen. Auf dieser Konzert-Tournee hat übrigens ABBA zum ersten Mal live "Thank you for the Music" gesungen, und ich war derart begeistert von dem Song, so wie gerade wieder beim Schreiben des Artikels. Darum, liebe ABBA's, singen wir für Euch jetzt "Thank you fort he music".

Musikalische Erinnerungsgrüße sendet der Euro-Music-Peter aus Stockholm!

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