Fußball-Regionalliga: WSV blickt auf den Westschlager Vollmerhausen: "Gegen RWE alles raushauen"

Wuppertal / Düsseldorf · Als das Spiel in Düsseldorf (2:2) vorbei war, schickte Trainer Stefan Vollmerhausen seinen Kader erst einmal zu den Fans. Aus gutem Grund. "Unsere Anhänger haben im Gegensatz zu uns 90 Minuten Gas gegeben", begründete der Chefcoach des Fußball-Regionalligisten WSV die Maßnahme.

 Auch Niklas Heidemann (re.) hatte Schwerstarbeit zu verrichten.

Auch Niklas Heidemann (re.) hatte Schwerstarbeit zu verrichten.

Foto: Dirk Freund

Etwa 900 der insgesamt 1.150 Besucher hatten den Rot-Blauen im Paul-Janes-Stadion die Daumen gedrückt.

Zu sehen bekamen sie vom Aufsteiger diesmal herzlich wenig. "Es ist heute deutlich geworden, welchen Aufwand man erbringen muss, um zu punkten. Denn Düsseldorf war ja nicht drückend überlegen oder hatte jede Menge Chancen. Wenn man aber die Grundtugenden, die Basics, nicht abruft, bekommt man Probleme", so Vollmerhausen.

Die Wechsel, die am Ende in ein 3-5-2 mündeten, waren ausschließlich taktischer Natur: "Der ein oder andere hatte einen nicht so guten Tag, ich hätte aber auch andere nehmen können. Das Spiel hat einige auf den Boden der Tatsachen geholt. In der Regionalliga gibt es keine schlechten Mannschaften. Es ist nicht einfach, etwas mitzunehmen, auswärts sowieso nicht." Allein Torwart Wickl, dazu Innenverteidiger M'Bengue sowie Manno und Aydogmus erreichten halbwegs Normalform.

Dass seine Mannschaft am Dienstag (19:30 Uhr, Stadion am Zoo) nicht als Favorit in den Westschlager gegen den verlustpunktfreien Tabellendritten Rot-Weiß Essen geht, dessen ist sich Vollmerhausen natürlich bewusst. Aber: "Wer mich kennt, weiß aber auch, dass ich nie etwas abschenke — schon gar nicht gegen RWE. Dass wir nichts zu verlieren haben, diesen Satz mag ich nicht. Denn wir haben sehr wohl etwas zu verlieren: Punkte!"

Trotz oder gerade wegen der schwachen Leistung in der Landeshauptstadt blickt er optimistisch auf den Hit: "Ich denke, wir werden einen anderen WSV sehen. Man muss ein schlechtes Spiel jedem zugestehen. Wir wollten vieles anders machen und durch die Mitte kommen. Stattdessen haben wir viele hohe Bälle produziert. Das war nicht viel. Gegen RWE wird es eine Mammutaufgabe, aber wir geben ganz sicher nicht vorher auf. In der Hinrunde wird es immer wieder zu Aufs und Abs kommen, aber darauf sind wir vorbereitet."

Vollmerhausen hatte RWE am Freitag zusammen mit Sportdirektor Manuel Bölstler beim 2:1 vor rund 9.500 Zuschauern gegen den Bonner SC beobachtet: "Das war ein ordentliches Spiel, in dem Essen viele Chancen hat liegen lassen. Wir treffen auf einen der zwei, drei Ligafavoriten. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir es besser auf die Platte bekommen. Wir haben bei den insgesamt fünf Gegentoren viel Lehrgeld bezahlt, daraus müssen wir schnell lernen. Denn man sieht, wie schnell in der Regionalliga Tore fallen."

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass, der WSV am Dienstag vor vollem Haus in anderer Formation aufläuft. Der Coach: "Ich gehe stark davon aus. Einige müssen der hohen Belastung Tribut zollen, wir haben auch einen Tag weniger, um zu regenerieren. Außerdem ist unser Kader groß. Wir haben eine gute Mannschaft, die anderen in der Regionalliga aber auch. Ich werde am Sonntag noch mal das Spiel gucken und nachbereiten. Das Wichtigste ist, dass wir als Stadt zusammenstehen und wir gegen RWE alles raushauen."

Um hinterher gemeinsam wieder zu feiern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort