Leserbrief „125.000 Euro für soziale Zwecke“

Betr.: Pläne für Arno-Breker-Statue am Dörpfeld-Gymnasium

 Die (inzwischen längst) abgebaute Statue am alten Standort.

Die (inzwischen längst) abgebaute Statue am alten Standort.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die Skulptur der Pallas Athene vor dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium stellt mit den Insignien „Speer und Helm“ – und das noch im Zusammenhang mit ihrem Urheber Arno Breker, Hitlers Lieblingsbildhauer – eindeutig die kriegslüsterne Denkweise des Nationalsozialismus dar. So gesehen hat die Skulptur eigentlich nichts vor einem humanistischen Gymnasium verloren.

Andererseits ist sie ein Zeitdokument, das nicht einfach unterschlagen werden sollte! Deshalb kann man die Idee einer künstlerischen Kommentierung nur begrüßen. Ob dafür allerdings 250.000 Euro ausgegeben werden müssen, wage ich zu bezweifeln. Das führt meines Erachtens angesichts leerer öffentlicher Kassen nur zu verständlichem Unmut in der Bevölkerung.

Mein Vorschlag wäre deshalb, den vorgesehenen Betrag zu halbieren und 125.000 Euro für soziale Zwecke (zum Beispiel für die Unterstützung der Wuppertaler Tafel und „Wuppertal hilft!“) zu reservieren.

Damit hätte allein schon die aktuelle Beschäftigung mit der Wuppertaler Pallas Athene einen positiven Effekt erzielt. Wenn dann noch eine zeitgenössische künstlerische Kommentierung gelänge, die das Thema „Kriegsgöttin Pallas Athene“ konterkariert, wäre am Standort Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium nichts dagegen einzuwenden, sondern es hätte im Gegenteil eine positive pädagogische Wirkung, die die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum betont.

Hans-Jürgen Hiby

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