Leserbrief „Sie müssen nur vernünftig genutzt werden“

Wuppertal · Betr.: Rundschau-Kommentar vom 27. April zu E-Rollern

E-Scooter in der Hünefeldstraße.

E-Scooter in der Hünefeldstraße.

Foto: Ulrike Müller

Ich bin 28 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Ich gehöre weder zur Gruppe „Jugend“ noch zur Gruppe „Ältere“, wie es Frau Komorek in ihrem Kommentar etwas oberflächlich in einer Art Schwarmdenken („Wir“ / „ihr“) klassifiziert. Aber das ist heute ja sehr in Mode ist.

Ich finde, dass es viel zu kurz greift, das Problem nur auf einen Generationenkonflikt herunterzubrechen. Aus meiner täglichen Beobachtung (mit Kinderwagen) kann ich versichern, dass ich auch viele Menschen im geschätzten Alter zwischen 30 und 60 sehe, die E-Roller nutzen. Die meisten Verstöße stelle ich bei der „Jugend“ fest. Vor Kurzem wurde meine kleine Tochter auf dem Bürgersteig von drei johlenden Heranwachsenden auf einem Roller fast angefahren. Das hat wenig mit „Zukunft gestalten“ zu tun.

Aber darum geht es nicht, sondern darum, dass vertraglich vereinbarte Regeln nicht eingehalten werden. Natürlich braucht es eigene, klar abgegrenzte Radwege, die dann auch von E-Scootern genutzt werden dürfen. Bis dahin aber zu sagen: Die Jugend gleitet „still mit elektrischem Antrieb (und ebenfalls aus gutem Grund) in Richtung Zukunft“, das finde ich sehr naiv und entspricht nicht den Tatsachen, sondern zeichnet ein beschönigendes Bild und stellt einen Freifahrtschein aus.

Ich habe nichts gegen die Roller, die können eine sehr sinnvolle Ergänzung sein. Sie müssen nur vernünftig genutzt werden. Wie alle anderen Fortbewegungsmittel auch. Und wer dagegen verstößt, muss dafür haften. Genauso wie alle anderen auch, ganz egal, ob jung oder alt.

Silvia Naumann

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