Karneval in Wuppertal Diese Tollität hat Elvis im Blut

Wuppertal · Stephan I. und Sabine I. unterschrieben am Donnerstag (21. Juni 2018) ihren "närrischen" Vertrag als Wuppertaler Prinzenpaar. Nach einer originellen Vorgeschichte ...

 Die Tinte ist trocken: Wilfried Michaelis (r.) freut sich über die Unterschriften von Stephan und Sabine Grell, die in der Session 2018/19 Wuppertals Prinzenpaar werden.

Die Tinte ist trocken: Wilfried Michaelis (r.) freut sich über die Unterschriften von Stephan und Sabine Grell, die in der Session 2018/19 Wuppertals Prinzenpaar werden.

Foto: Macheroux

"Wir haben uns schon sehr früh entschieden, und wir bekommen ein sehr gutes Prinzenpaar." Wilfried Michaelis, Präsident des Carnevals Comitee Wuppertal, weiß, wovon er spricht. In der Session 2016/17 hatte der SPD-Stadtverordnete zusammen mit Prinzessin Nadja I. selbst als Wilfried I. die Narren im Tal regiert. 2018/19 heißen seine Nachfolger Stephan und Sabine Grell. Und deren Nominierung erfolgte schon vor geraumer Zeit - wenn auch mit kleinen Hindernissen.

Grund: Stephan Grell, Präsident und 1. Vorsitzender der Ka. Ge. Weinberger Funken, hatte seine Frau vor zwei Jahren nach einer Herrensitzung gut gelaunt überrascht - mit dem Satz: "Schatz, ich werde Prinz". Die gute Laune war aber schnell im Keller, als der "Prinz in Spe" seiner Frau den Namen der ausgewählten Prinzessin mitteilte. Sabine wählte nach der kurzen verbalen Auseinandersetzung den diplomatischen Weg: "Du wirst nur Prinz, wenn ich deine Prinzessin sein darf." Das Happ-End gab's jetzt bei der Vertragsunterzeichnung im Pfannkuchenhaus.

Die "Regentschaft" verbindet Stephan Grell übrigens mit seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum als "Steven Elvis". Für den King of Rock'n'Roll schwärmt Grell seit frühester Jugend. Seinen ersten Auftritt als Elvis-Imitator vermittelten dann seinerzeit zwei Wuppertaler Freunde im Rahmen eines Karaoke-Wettbewerbs an prominenter Stelle: "Kookie" Schmitz, heute noch DJ der Ü60-Partys im Barmer Bahnhof, und der vor 53 Jahren aus Barmen in die USA ausgewanderte Edgar Wortmann brachten Grell als "Steven Elvis" auf die Bühne des "Ambry" in Fort Lauderdale. Das Restaurant hatte einst Fußball-Legende Gerd Müller als Mitinhaber geführt. Amerikaner und Deutsche zeigten sich von Grells "Blue suede shoes" und "Don`t be cruel" begeistert - die Jury setzte den Wuppertaler Debütanten gleich mal auf Platz zwei.

Stephan Grell hat inzwischen als DJ, Entertainer und Sänger sein musikalisches Repertoire erweitert und sechs CDs im Tonstudio des Wuppertaler Michael Kraus auch mit deutschen Schlagern und Oldies besungen. Sein Versprechen: "Natürlich werde ich auch als Prinz auf den Karnevalsbühnen singen".

Beruflich arbeitet das Prinzenpaar gemeinsam im kaufmännischen Bereich bei der Bayer AG. Stephan Grell hat aber auch eine erfolgreiche sportliche Vergangenheit. Als Sohn von Ernst Grell, ehemaliger Jugendleiters und Platzwart von Borussia Wuppertal, wuchs er auf dem Sportplatz an der Nevigeser Straße auf und schaffte den Sprung ins damalige Landesliga-Team des Ölberg-Clubs.

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