Lokschuppen-Gelände Visionen für Vohwinkel

Wuppertal · Wie geht es weiter mit dem Lokschuppen-Gelände in Vohwinkel? Zur Beantwortung dieser Frage hat die NRW.Bank einen Wettbewerb ausgeschrieben und zwei Studenten haben sich preisgekrönte Gedanken gemacht.

 Preisträger Thomas Eltner erklärt seinen Entwurf.

Preisträger Thomas Eltner erklärt seinen Entwurf.

Foto: Foto: Jan Turek

Die Zukunft des Lokschuppen-Geländes beschäftigt nicht nur die Grundstückseigentümer, sondern auch viele Vohwinkeler. Entsprechend groß waren die Erwartungen an den Wettbewerb. Unter dem Titel "Wachstum in Kooperation — Neue Wohnraumangebote in der Region" waren Studenten aufgerufen, sich kreative Gedanken zu machen und innovative Entwürfe zu erstellen, wie man das Gelände, das direkt an den Bahngleisen und in unmittelbarer Nähe der Nordbahnrasse liegt, optimal als Wohnungsbaufläche nutzen könnte. Mitte Januar wurden in Anwesenheit der beiden Gewinner Franziska Brörken und Thomas Eltner die Resultate der Öffentlichkeit präsentiert.


Für beide Preisgeld-Gewinner war die Arbeit gleichzeitig auch ihre Bachelorarbeit. Franziska Brörken, die an der Fachhochschule Aachen Architektur studiert, ist mit ihrem zweiten Platz "vollkommen zufrieden". Das besondere an ihrem Konzept sei, dass es nicht so dicht bebaut wäre und es dadurch viel "Freiraum für die Bewohner", sowie die Möglichkeit gebe, "draußen etwas gemeinschaftlich zu machen".


Thomas Eltner, der an der Universität Dortmund Raumplanung studiert, sieht insbesondere aufgrund der guten Anbindung per Zug an Düsseldorf und die Wuppertaler Innenstadt viel Potenzial in dem Gebiet. Darum entwickelte er den Entwurf eines nachhaltigen, urbanen Bahnhofsquartiers, das sich am ÖPNV sowie den Bedürfnissen von Fußgängern orientiere und "wo nicht das Auto im Mittelpunkt steht".


Planungsdezernent Frank Meyer lobte die Unterschiedlichkeit der Planungsansätze. Er erachtet solche städtebaulichen Wettbewerbe für die Stadt als sehr sinnvoll, weil Wuppertal wieder wachse und "die Talsohle durchschritten hat". Ihm zufolge seien studentische Wettbewerbe als "Ideenpool" zu verstehen, die "gute Impulse" liefern können. Meyer betonte aber auch, dass der Wettbewerb "kein Realisierungswettbewerb" sei. Keiner der vorgestellten Entwürfe wird also umgesetzt werden. Es sei aber durchaus denkbar, dass "die ein oder andere Idee in der weiteren Planung aufgegriffen" werde.


Meyer zufolge sei für das Lokschuppen-Gelände als nächster Schritt ein Wettbewerbsverfahren für professionelle Planungsbüros notwendig. Dazu müssten sich aber zuerst die Grundstückseigentümer auf eine gemeinsame Position einigen. Das Gelände gehöre nämlich zwei verschiedenen Eigentümern und die Grundstücksgrenze verlaufe "ungefähr mittig durch das Gebiet". In der Vergangenheit habe diese Situation Fortschritte stets verhindert. Meyer gab sich nun aber zuversichtlich, dass sich das — auch ausgelöst durch den Studierendenwettbewerb — bald ändern könnte: "Es wäre mein Wunsch, dass im Jahr 2020 die Bagger rollen werden."


Thomas Eltner würde sich freuen, wenn dann auch einige Ansätze seines Konzeptes verwirklicht werden. Davon, dass die professionellen Planungsbüros dann kostenlos auf seine Entwürfe zugreifen dürfen, fühlt er sich nicht ausgebeutet. Er betrachtet den Wettbewerb vielmehr als Chance, neue Kontakte zu knüpfen.


Die Entwürfe aller Teilnehmer können noch zwei Monate lang im Bürgerbüro Vohwinkel eingesehen werden.

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