Gesprächsabend in Cronenberg Schneidewind als Politiker – und als Mensch

Wuppertal · Erst Wissenschaftler, nun Politiker: Uwe Schneidewind ist seit 2020 Oberbürgermeister von Wuppertal. Über sein Amt, seine Karriere und seine Person spricht er am 2. Februar 2024 in der Reihe „Portrait“ der Gemeinde Cronenberg-Küllenhahn.

 Wuppertals OB Uwe Schneidewind.

Wuppertals OB Uwe Schneidewind.

Foto: Christoph Petersen

Mehr als 1.200 Tage ist Uwe Schneidewind, Professor für Wirtschaft und Ökologie, als Wuppertaler Oberbürgermeister im Amt. Es sei Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und auf in der noch verbleibenden Amtszeit zu realisierende Projekte zu blicken, meinen Martin Fleuß und Martin Probach, Moderatoren der Reihe „Portrait“ der Gemeinde Cronenberg-Küllenhahn. Für Freitag (2. Februar) laden sie daher um 19:30 Uhr zu einem Abend mit dem Wissenschaftler und Politiker ins evangelische Gemeindehaus (Nesselbergstraße 12) ein.

Bis 2020 war Schneidewind, der zu den 100 einflussreichsten Ökonomen Deutschlands gezählt wird, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Die Bundesregierung berief ihn zum Berater für globale Umweltveränderungen, er war Mitglied der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität und Vorsitzender der Kammer für nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2011 bis 2017 engagierte sich Schneidewind als Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Von 2014 bis 2020 war er wissenschaftlicher Vorstand der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF).

Unternehmensberater, Forscher, Politiker

Dann schickten Grüne und CDU den Wissenschaftler mit grünem Parteibuch als ihren Kandidaten ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters. Vorgesehen hatte er das in seiner Lebensplanung eigentlich nicht. „Es eröffnet die Chance, das, was mich seit 20 Jahren umtreibt, ganz konkret in meiner Stadt umzusetzen“, sagte Schneidewind vor vier Jahren in einem Interview. „Wenn dieses handfeste Angebot nicht gekommen wäre, hätte ich mir gut vorstellen können, noch eine ganze Zeit lang im Wuppertal Institut weiter zu arbeiten, denn das ist eine faszinierende Aufgabe.“

Mit Wendungen in seinem Leben kennt sich Schneidewind aus. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete er zunächst bei der Unternehmensberatung Roland Berger. Doch dann ging er zurück an die Universität, an das Institut für Wirtschaft und Ökologie in St. Gallen, das Hans Christoph Binswanger aufgebaut hatte, der Vater einer ökologischen Steuerreform und ein wichtiger Wachstumskritiker.

Zu den „Guten“ gehören

Schneidewind machte dort schnell Karriere, promovierte und habilitierte sich. 1998 wurde er auf die Professur für Produktionswirtschaft und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berufen. Von 2004 bis 2008 war er Präsident dieser Universität. 2010 wechselte er dann zum Wuppertal Institut. Bei einer öffentlichen Veranstaltung auf seine berufliche Wendung vom Unternehmensberater zum Wissenschaftler angesprochen, sagte er locker, es sei doch gut, wenn Menschen am Ende noch „unter den Guten“ landeten Wuppertal wollte Schneidewind zu einer Vorzeigestadt in Sachen Nachhaltigkeit machen. Doch so schnell, wie er es sich erhofft hatte, ließen sich seine Ideen und Projekte nicht umsetzen.

Im Gespräch mit Martin Fleuß und Martin Probach wird Wuppertals Oberbürgermeister über seine Politik und seine Karriere als Wissenschaftler sprechen. Die Reihe „Portrait“ will ihn den Besucherinnen und Beuscher der Veranstaltung aber auch als Mensch näherbringen. Uwe Schneidewind ist seit 1991 verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Seit 2014 wohnt er in Wuppertal.

(KK-sd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort