Cronenberger Bezirksvertreter Zehnpfennig tritt aus Die Linke aus

Wuppertal · Der Cronenberger Bezirksvertreter Hans-Georg Zehnpfennig ist aus der Partei Die Linke ausgetreten. Seine Entscheidung im Wortlaut.

 Heinz-Georg Zehnpfennig.

Heinz-Georg Zehnpfennig.

Foto: Linke

„Leider habe ich mich nach meinem Parteieintritt nicht um innerparteiliche Entwicklungen gekümmert. Das mache ich mir jetzt zum Vorwurf und jeder, der mir das vorwirft, hat Recht damit!

Ich habe mich um Probleme in Cronenberg gekümmert und Verwerfungen in Wuppertal. Dabei bin ich fest davon ausgegangen, dass die Parteiführung sich an unser Grundsatzprogramm und die Satzung hält. Das dies nicht so ist, wurde mir erst Anfang des Jahres so richtig bewusst. Die Mobbing-Aktionen gegen Parteimitglieder, die einen eigenen Kopf haben und diesen auch benutzen, haben erste Zweifel an der Offenheit der Partei geschürt.

Ein erster Höhepunkt war die Verkündung des Parteivorstandes im Juni des ,Spitzenteams der Linken‘ für den Europawahlkampf und die unmittelbar anschließende PK von Carola Rakete. Nach dem letzten Landesparteitag habe ich die Auseinandersetzungen in der Mitgliederversammlung noch als unqualifizierte Angriffe eines Mitglieds gegen ein anderes begriffen, in denen sich ein Mitglied mit über 20-jähriger Erfahrung aus vielen öffentlichen und innerparteilichen Ämtern und Pöstchen aus persönlichen Gründen gegen eine gewählte Delegierte stellte.

Das und die Vorkommnisse des letzten Jahres (Me too und Strafanzeigen ohne Belege gegen unliebsame Mitglieder) haben mich veranlasst, über meine Zukunft in dieser Partei nachzudenken. Der denkwürdige Bundesparteitag in Augsburg hat mein Unbehagen zu einem grundsätzlichen Überdenken meiner Mitgliedschaft gebracht. Wie kann ein Gremium, das sich an der Satzung und demokratischen Grundwerten orientiert, Sanktionen gegen unliebsame (kritische und selbstständig denkende) Mitglieder beschließen, ohne die dafür notwendigen Satzungsänderungen auch nur zu diskutieren, geschweige denn zur Abstimmung zu stellen.

Das bestätigt meine Einschätzung, das Die Linke auf dem steilen Weg in eine „SED 2.0“ ist. Das ist nicht mehr meine politische Heimat!

Hiermit erkläre ich meinen Austritt aus der Partei. Ich bin bereit, (vorläufig) in der Fraktion meine Positionen in der BV-Cronenberg weiterhin zu vertreten.

Hans-Georg Zehnpfennig

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