Cronenberg / Südstadt Freiwillige Feuerwehr: Scherff kritisiert Nocke

Wuppertal · Die Cronenberger Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) wirft Ordnungsdezernent Matthias Nocke (CDU) „fehlendes Feingefühl“ vor. Dabei geht es um die Frage, ob die Freiwilligen Feuerwehren zusätzliche Aufgaben übernehmen können.

Symbolbild.

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Foto: Christoph Petersen

Zuvor hatte die Bezirksvertretung Elberfeld beschlossen, die Machbarkeit der Installation von Tempo- und Lärm-Messgeräten auf der Cronenfelder Straße von der Verwaltung prüfen zu lassen. Nocke habe angesichts von Personalmangel im zuständigen Fachbereich Straßen und Verkehr vorgeschlagen, die anliegenden Freiwilligen Feuerwehren um Unterstützung bei der aufwendigen Anbringung zu bitten. Er habe dabei auf frühere Bereitschaft einiger Löschzüge verwiesen, digitale Messdisplays vor Schulen und Kindertagesstätten anzubringen.

Miriam Scherff: „Die Hilfsbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, wird hierbei eindeutig überstrapaziert.“ Es mache einen Unterschied mache, ob die Feuerwehr freiwillig präventive Maßnahmen zum Schutz von Kindern unterstütze oder ob sie aufgrund möglicher Lärmverletzungen auf Hauptverkehrsstraßen Geräte anbringe, um diese zu verifizieren.

„Da hilft es auch nicht, dass Herr Nocke im Nachgang seine Aussage relativiert und darauf verweist, dass mit seiner Anfrage keine feste Erwartungshaltung verbunden ist. Allein auf die Idee zu kommen, überhaupt eine Anfrage zu stellen, zeigt mangelnden Respekt gegenüber der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr“, so die Cronenberger Bezirksbürgermeisterin. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass man Ehrenamtler als kostenlose Arbeitskräfte ansieht.“

Gerade von Ordnungsdezernent Nocke habe sie „mehr Fingerspitzengefühl“ erwartet. Schließlich berufe er sich darauf, dass in der Vergangenheit bereits ein „Ehrenamtskonzept zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren“ auf den Weg gebracht worden und somit der Nachweis erbracht sei, dass man den Löschzügen ausreichend Anerkennung für ihren Einsatz entgegenbringe.

Scherff: „Für mich steht die real gelebte Wertschätzung gegenüber unseren Freiwilligen Feuerwehren stark im Widerspruch zu dem, wie sie aus Sicht unseres Ordnungsdezernenten wahrgenommen wird. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, wie er diese Idee auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen kann.“

Scherff fordert Nocke auf, seine „Prioritäten richtig zu setzen und die Freiwilligen Feuerwehren angemessen“ zu unterstützen: „Die Feuerwehrleute müssen sich darauf verlassen können, dass sie sich zu jeder Zeit der Rückendeckung unseres Ordnungsdezernenten sicher sind, um ihre Arbeit ohne Druck erledigen zu können.“

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