Es wäre aber auch des Guten wohl zu viel gewesen. Nach den Herzschlag-Siegen in der Liga gegen den TBV Lemgo und im Pokal-Viertelfinale gegen GWD Minden war der BHC beim 22:29 gegen Frisch Auf! Göppingen chancenlos. Zu groß war der Substanzverlust des Kaders, in dem mit Viktor Szilágyi, Maximilian Hermann und Arnor Gunnarsson weiterhin drei äußerst wichtige Akteure fehlen.

Trainer Sebastian Hinze kreidete sich die Niederlage auch selber an. Zu spät, räumte er ein, habe er nach der schwachen ersten Halbzeit das System auf 5:1 umgestellt. Ob ein früherer Wechsel den gewünschten Erfolg gebracht hätte, ist allerdings fraglich. Schwer waren die Beine nach den Belastungen in der Englischen Woche.

Zeit, sich zu erholen, hat der BHC nicht. Bereits heute steht das nächste Spiel auf dem Programm, und das ist ein eminent wichtiges. Um 19 Uhr beginnt die Partie beim ThSV Eisenach in der Werner-Aßmann-Halle. Und das ist ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Die Thüringer haben einen Punkt weniger als die Bergischen und liegen auf dem vorletzten Platz. "Es ist ein ganz wichtiges Spiel, was wir unbedingt gewinnen wollen. Ich sehe gute Möglichkeiten, das wir das auch schaffen", gibt sich Hinze optimistisch. "Es ist eine riesige Chance im Abstiegskampf. Wir brauchen aber schnelle Beine und eine breite Brust."

Zumal böse Zungen behaupten, der letzte Auswärtssieg stamme aus Zeiten, als Ernst Huberty noch die "Sportschau" moderierte. Was natürlich nicht stimmt. In der Tat verlor der BHC in der laufenden Spielzeit aber sämtliche acht Begegnungen in der Ferne. Zuletzt durfte er am 21. Februar in Minden (30:28) jubeln.

Allerdings wittert auch der ThSV Morgenluft, der in einer dramatischen Partie in Stuttgart ein 30:30-Unentschieden holte und sich dabei von den Schiedsrichtern nicht bevorteilt sah. "Wir müssen am Mittwoch nachlegen, zwei Punkte holen und dann sind unsere Chancen auf den Ligaerhalt intakt", so Rückraumspieler Bogdan Criciotoiu. Kollege Marcel Schliedermann: "Wenn wir am Mittwochabend zwei Punkte einfahren, haben wir in Stuttgart einen Punkt gewonnen."

Das möchte der BHC unter allen Umständen verhindern. Ein Erfolg in Eisenach wäre umso wichtiger, als am Sonntag die Hürde noch höher liegt. Mit dem THW Kiel kommt der amtierende deutsche Meister zum "Christmas Fight", für den der BHC in die 19.000 Zuschauer fassende Kölner Lanxess-Arena ausweicht. Gut 11.200 Tickets sind bereits vergriffen. Das Interesse ist so groß, dass nach und nach weitere Blöcke im Oberrang geöffnet werden. Tickets gibt es an den Tageskassen. Wer mit dem Auto anreist, kann die großen Arena-Parkhäuser (Standardpreis fünf Euro) nutzen.

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