Fußball-Regionalliga WSV: Spielglück, Charakter und Andy Möller

Wuppertal · Bleibt der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV noch halbwegs im Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga – oder ist die Messe im Grunde schon vor dem ersten Advent gelesen? Die Frage beantwortet sich am Samstag (2. Dezember 2023) im Heimspiel gegen Alemannia Aachen, das um 14 Uhr im Stadion am Zoo angepfiffen wird.

 WSV-Trainer Christian Britscho.

WSV-Trainer Christian Britscho.

Foto: Dirk Freund

Spitzenreiter Bocholt, der auf Schalkes U23 trifft, ist bereits elf Punkte entschwunden, der Tabellendritte Aachen ebenso wie Fortuna Köln (2.) immerhin vier. Es ist zweifelsohne das nächste Schlüsselspiel für den Ligasiebten WSV, da im Falle einer Niederlage die Zähler an einen direkten Konkurrenten gehen. Und der ist nach dem schwachen Saisonstart, der mit der 1:2-Niederlage gegen den WSV vor 27.300 Fans auf dem Tivoli begann, nach dem Trainerwechsel hin zu Heiner Backhaus in Fahrt gekommen.

„Aachen hat seinen Plan geändert und auch seine Herangehensweise. Die Alemannia tritt reifer auf mit viel mehr Struktur, und das mit und gegen den Ball. Es geht jetzt weniger um individuelle Geistesblitze“, meint WSV-Coach Christian Britscho, der am Donnerstagabend mit seinem Trainerteam noch einmal eine intensive Videoanalyse betrieb.

Dennoch blickt der 53-Jährige optimistisch auf die Partie: „Wir sind eine Woche weiter. Die Köpfe sind komplett frei, die Jungs haben ein neues Kapitel ausgeschlagen. Dass das direkt nach dem Trainerwechsel nicht so war, ist absolut natürlich und nachvollziehbar. Jeder macht sich Gedanken, sie sind ja keine Maschinen. Ich kann sagen: Die Mannschaft ist menschlich und charakterlich einwandfrei.“

Deutliche Kritik äußert Britscho dagegen nach dem 1:1-Unentschieden weiterhin an Dürens Torwart Jannick Theißen, der nach dem vermeintlichen 2:1-Treffer des WSV einen Freistoß von Schiedrichter Lars Aarts zugesprochen bekommen hatte: „Das war eine wahnsinnige schauspielerische Leistung, Andy-Möller-like. Das ist im Video klar zu sehen. Ich finde es grob unsportlich, ein Foul vorzutäuschen, weil ich danebengegriffen habe. Das war nicht professionell, wie einige meinen, sondern einfach nur frech.“

Und so hofft Britscho darauf, dass „wir einfach mal das Spielglück haben. Mit der Herangehensweise in Düren war ich von der ersten Minute an sehr einverstanden, auch wenn es nicht immer ansehnlich war. WSV gegen Aachen – das ist eine coole Partie. Wenn das Spielglück ausgeglichen ist, bin ich fest davon überzeugt, dass wir eine richtig gute Leistung abliefern.“ Auch wenn Kapitän Kevin Pytlik weiterhin gesperrt ist und Steve Tunga wegen seiner Knieverletzung ausfällt.

Das neue Spielfeld im Stadion am Zoo hat das Winterwetter gut überstanden. Eine Kulisse wie im Hinspiel wird es zwar nicht geben, aber eine sehr ordentliche. 4.000 Karten sind bereits verkauft. „Ich hoffe auf eine Zahl von 6.000 plus x“, sagt Britscho. Und auf einen Sieg, um weiter von der 3. Liga träumen zu können.

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