Fußball-Regionalliga: 0:1 (0:0) gegen Uerdingen WSV-Bollwerk hielt nicht bis zum Ende

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das Heimspiel gegen den Spitzenreiter KFC Uerdingen am Samstagnachmittag (4. November 2017) mit 0:1 (0:0) verloren. 4.322 Zuschauer verfolgten das Match im Stadion am Zoo.

 WSV-Torjäger Christopher Kramer im Duell mit KFC-Keeper René Vollath.

WSV-Torjäger Christopher Kramer im Duell mit KFC-Keeper René Vollath.

Foto: Dirk Freund

Der entscheidende Treffer fiel sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Trainer Stefan Vollmerhausen entschied sich dafür, den Platz im Tor wie schon in Wiedenbrück an Joshua Mroß und nicht an Sebastian Wickl zu vergeben. Eine Änderung gab es aber doch: Daniel Grebe rückte für Dennis Dowidat in die Startformation. Die Krefelder boten mit Marcel Reichwein einen der drei ehemaligen WSVer auf, Kai Schwertfeger und Jan Holldack mussten zunächst auf die Bank.

Das Spiel begann zerfahren, beide Teams suchten ihre Linie, Chancen blieben aus. Nachdem sich der Krefelder Christian Müller in der 13. Minute im Gesicht verletzte, dauerte es mehrere Minuten, bis eine Trage organisiert und aufs Feld gebracht wurde. Müller wurde durch Florian Rüter ersetzt (21.). Es blieb harmlos: Ein Kopfball von Enzo Wirtz nach Flanke von Christopher Kramer ging deutlich am Tor vorbei (28.). Eine Schuss von Reichwein fing Mroß problemlos ab (32.).

Der Tabellenführer setzte nicht direkt alles auf eine Karte, zog sich bei Ballbesitz des WSV immer wieder weit zurück. Die Bergischen versuchten es mit Pressing. Mroß war gegen Mario Erb auf der Hut, als dieser nach einem Eckball am Pfosten auftauchte (44.). Glück hatte der WSV, dass Reichwein eine ungewollte Vorlage von Grebe nicht nutzte (45.+9.). Wegen der Verletzungsunterbrechung betrug die Nachspielzeit zehn Minuten - mit einem gerechten Remis.

Gewechselt wurde zur zweiten Halbzeit nicht. Uerdingen verstärkte allerdings den Druck und kam nun etwas öfter vor das Tor des WSV. Doch auch in dieser Phase klappte der Tabellenführer das Visier nicht komplett nach oben, die Qualität des taktisch geprägten Spiels blieb überschaubar. Stattdessen setzte der WSV ein Ausrufezeichen: Nach einer scharfen Hereingabe von André Mandt verpassten Kramer und Gino Windmüller nur knapp (61.).

Uerdingen brachte den Ex-Wuppertaler Jan Holldack für Connor Krempicki (63.). Holldack stand im Wege, als Alexander Bittroff beherzt abzog (64.). Höchste Not im WSV-Strafraum in der 68. Minute, als Kevin Pytlik einen Schuss von Holldack soeben noch abblockte. Der KFC spielte nun auf Sieg. Vollmerhausen reagierte und brachte Davide Leikauf für den Gelbrot-gefährdeten Pytlik (73.).

Krefeld hatte in der Schlussphase das Match in der Hand und drängte die Gastgeber in die Defensive. Die wehrten sich aber nach Kräften. Es nutzte nichts, weil Mario Erb sechs Minuten vor dem Ende per Kopf traf - 0:1. Dabei ging er ins Luftduell mit Keeper Mroß, der anschließend behandelt werden musste. Der Schiedsrichter gab den Treffer. Raphael Steinmetz ersetze daraufhin Grebe (86.). Der KFC schaukelte den Vorsprung über die Runden.

Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Zunächst Glückwunsch an den KFC. Die erste Hälfte war sehr umkämpft. Es freut mich, dass es dem Spieler besser geht. Jeder weiß, dass Peter (Schmetz, Anm. d. Red.) das nicht mit Absicht gemacht hat. Wir wollten aggressiv pressen und diese Wucht, die sie haben, vom Tor weghalten. Für uns ist es trotzdem schade, dass wir es nicht geschafft haben, den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Der KFC hat aber nicht umsonst so wenige Tore kassiert. Warum sind wir nicht mehr so angelaufen? Die Kraft lässt natürlich irgendwann nach. Der Druck hat zugenommen. Wir hätten das 0:0 für unseren Aufwand durchaus verdient gehabt. Aber natürlich geht das so in Ordnung. Wir haben jetzt vier Spielen nicht so erfolgreich gestaltet. Alles ist eng beisammen. Nach unten sind es nur sechs Punkte, auf den dritten aber auch nur drei. Es lohnt sich jetzt, zielstrebig weiterzuarbeiten, um im Winter noch den ein oder anderen Punkt zu holen. Vorne gewinnt man Spiele, hinten Meisterschaften. Ich wünsche dem KFC viel Erfolg. Wir wissen, warum wir nicht so Paroli bieten konnten. Die Qualität, die da auch in der Breite da ist, daran werden wir auch neben dem Platz weiter arbeiten." Zum Gegentor, bei dem Mario Erb nach einem Luftduell einnickte und Torwart Joshua Mroß zu Boden ging, ergänzte Vollmerhausen: "Josh hat ein dickes Auge, er weiß aber selber nicht, wie es passiert ist. Wenn es ein Foul war, dann ist das natürlich umso bitterer, ändern tut es aber nichts."

Michael Wiesinger (KFC Uerdingen): "Zielsetzung war Tabellenführer zu bleiben. Das hat meine Mannschaft bravurös gemacht. Die erste Hälfte war geprägt von der Verletzung. Christian Müller ist stabil, ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Die Verletzung geht wohl in Richtung Jochbeinbruch. Viele enge Zweikämpfe, viel Aggressivität. Ich mag solche Spiele. Es gab viele Diskussionen, wichtig ist, dass es dem Spieler gut geht. In der zweiten Hälfte haben wir eine Linie reinbekommen, weil der WSV nicht so zielstrebig angegriffen hat. Aufgrund der zweiten Halbzeit ein hochverdienter Sieg. So eine Mannschaft spielst du nicht im Vorbeigehen, aber mit unserer Qualität kriegst du natürlich Abschlüsse. Dass wir durch einen Standard gewinnen, freut mich umso mehr. Dem WSV wünsche auch alles Gute."

Da der WSV bereits die eigentlich für den 11. November vorgesehene Partie bei der U 21 des 1. FC Köln (3:6) absolviert hat, muss er erst am 14. November zum Nachholspiel bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach antreten. Am 19. November geht es dann zum Bonner SC.

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