Begegnungsstätte Alte Synagoge Großes Interesse - ohne Pflicht

Wuppertal · Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen, darunter auch die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal mit ihrem Jüdischen Museum für Wuppertal und das Bergische Land, haben 2017 so viele Besucherinnen und Besucher empfangen wie noch nie zuvor.

 Banner an der Begegnungsstätte.

Banner an der Begegnungsstätte.

Foto: Sebastian Goecke

Einer Erhebung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW folgend, zählten die Einrichtungen im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 356.000 Besuche. Fast zwei Drittel der Gäste kamen dabei in Gruppen und nutzten die vielfältigen Vermittlungsangebote der 28 Einrichtungen im Rheinland und in Westfalen, die sich im Arbeitskreis zusammengeschlossen haben.

Über 6.500 Führungen und mehr als 1.500 Seminare vor allem mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen verdeutlichen das hohe Interesse gerade auch von Schulen und anderen Bildungsträgern. "Die Zahlen sind ein beeindruckender Beleg für die Bedeutung der Gedenkstätten für die historisch-politische Bildung", stellt Professor Alfons Kenkmann fest. Der Vorsitzende des Arbeitskreises ordnet die große Nachfrage in die aktuelle Debatte um Gedenkstätten-Pflichtbesuche ein: "Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein lässt sich eher in pädagogischen Projekten als durch zentral verordnete Pflichtfahrten vermitteln."

Dass viele NS-Gedenkstätten und historischen Museen in NRW neben ihrer erinnerungskulturellen und pädagogischen Funktion auch einen wissenschaftlichen Auftrag wahrnehmen, zeigen die rund 2.500 Rechercheanfragen, die dort 2017 bearbeitet wurden.

Die Gedenkstättenlandschaft Nordrhein-Westfalens entwickelt sich laufend weiter. Gerade die Dezentralität der Gedenkorte zeichnet die Erinnerungskultur im bevölkerungsreichsten Bundesland aus. Hier greifen die Vernetzungstätigkeit des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW sowie die Förderprogramme der Landeszentrale für politische Bildung NRW und der Landesregierung.

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