Orte der Demokratiegeschichte Matinee zum Schauspielhaus Wuppertal

Wuppertal · Im vergangenen Jahr beschäftigten sich Studentinnen und Studenten der Bergischen Universität mit Orten der Demokratiegeschichte in Wuppertal. Acht dieser Orte werden im Rahmen einer Veranstaltungsreihe vorgestellt. Eine Matinee zum Schauspielhaus Wuppertal bildet am 21. Januar 2024 um 11 Uhr den Abschluss dieser Reihe. Veranstaltungsort ist das Pina-Bausch-Zentrum. Der Eintritt ist frei.

 Das Schauspielhaus an der B7.

Das Schauspielhaus an der B7.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen, das 1945 nach der Befreiung vom Nationalsozialismus als eine der ersten Bühnen Deutschlands wieder den Vorhang hob, agierte bis heute an unterschiedlichen Spielorten in Elberfeld und Barmen.

Ein besonders prominenter Ort wurde das Schauspielhaus an der Friedrich-Engels-Allee, das – durch seine Architektur besondere Transparenz vermittelnd – 1966 mit der Rede von Heinrich Böll über die Freiheit der Kunst eröffnet wurde. Bis zur Rede Bölls hatte sich das Schauspiel langsam aber sicher aus der „Kunst“ des Nationalsozialismus hin zur Kunst in der Demokratie entwickelt. Dabei bezog es auch die Jugend mit ein, die sich aus nationalsozialistisch geprägter Mentalität befreien wollte und musste.

Nicht nur entwickelten sich dort in der Bundesrepublik bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler wie Xenia Pörtner und Harald Leipniz, sondern auch Paul Pörtners Weg zum experimentellen Theater und demokratischen Mitspieltheater begann im Wuppertaler Schauspielhaus. Im Engelsjahr 1970 kam es mit der Inszenierung des kommunistischen Stückes „Der Stern wird rot“ von Sean O`Casey zu großer Empörung des eher konservativ eingestellten Wuppertaler Publikums, was zur öffentlichen Auseinandersetzung und damit zur weiteren Demokratisierung durch das Schauspiel führte.

Diese und andere geschichtliche Entwicklungen der Demokratiegeschichte im Wuppertaler Schauspiel werden bei der Matinee thematisiert. Die Intendantin des Pina-Bausch-Zentrums, Bettina Milz, der Schauspielintendant Tomas Braus, die Tänzerin Julie Shanahan, die Schauspielerin Julia Wolf, der Schauspieler Martin Weiß, Julia Kolat (Geige), Ann-Kristin Mertmann (Geige) sowie Beatrix Burghoff und Studierende des Bergischen Weiterbildungskollegs Wuppertal gestalten das Programm.

Organisator ist Wolfgang Heinrichs, außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal, in Kooperation mit dem Zentrum für Stadtgeschichte (Dr. Lars Bluma) und dem Bergischen Kolleg Wuppertal (Beatrix Burghoff).

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